4.2
Paginierungs-Spezialitäten
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3. Stellen Sie den Wert in BEGINNEN BEI auf 1.
4. Suchen Sie über die Dokumentstruktur bzw. den Navigationsbereich den nächs-
ten Kapitelanfang auf.
5. Setzen Sie die Schreibmarke an den Schluss des vorangegangenen Kapitels.
6. [S
EITEN]LAYOUT | UMBRÜCHE | NÄCHSTE SEITE oder UNGERADE SEITE
Wiederholen Sie die Schritte 4 bis 6 für alle Kapitel.
4.2 Paginierungs-Spezialitäten
Über das in Abschnitt 4.1 erläuterte Allernotwendigste zur Paginierung hält Word
noch einige Funktionen bereit, mit denen Sie Ihre Seitennummern professionel-
ler einrichten können.
4.2.1 Welche Seiten wie nummerieren?
Immer wieder steht die Frage im Raum, welche Regeln oder Vorschriften es für
die Seitennummerierung gibt.
Kurz geantwortet: »Im Prinzip keine!« Die eingangs erwähnte DIN 1422 gibt
dafür keine verbindliche Position vor und die DIN 5008 »Schreib- und Gestal-
tungsregeln für die Textverarbeitung« enthält nur eine Positionsangabe für den
Schriftverkehr. Folgende Grundsätze sollten Sie berücksichtigen:
Jede Seite zählt!
Die erste bedruckte Seite eines Dokuments hat die Seitennummer 1, es sei denn,
sie ist ein Deckblatt.
Wird auf der Titelseite keine Seitennummer gewünscht (Option E
RSTE SEITE
ANDERS
), zählt sie dennoch mit. Die häufig auftretende Frage, wie man die auto-
matische Seitenzählung so einrichten kann, dass sie erst auf Seite 2 oder 3 mit 1
beginnt, stellt sich typografisch und nach DIN 1422 einfach nicht. Sofern solches
dennoch gewünscht werden sollte, ist die in Abschnitt 4.2.2 beschriebene
Methode entsprechend anzuwenden.
Da auch die Rückseite der Titelseite nicht paginiert wird, ist die erste in einem
beidseitig gedruckten Text auftretende Seitennummer mindestens die 3. Beim Buch-
druck beginnt die Seitennummernanzeige noch später, meist mit 7, weil auch die
komplette »Titelei« keine Seitennummern trägt, aber dennoch mitgezählt wird.
Hinweis
Word übernimmt unterschiedliche Paginierungen in die Seitenzählung der seit-
lichen Miniaturansicht des Navigationsbereichs.
Kapitel 4
Seiten nummerieren
80
Die Seitennummer steht immer mittig oder außen!
Die Römer-Legende
Für wissenschaftliche Texte wird von vielen Menschen angenommen, die Titelei
und das Inhaltsverzeichnis
müssten mit römischen Seitenzahlen nummeriert wer-
den. Diese Legende wird noch verschärft mit der Behauptung, auch die Anhänge,
speziell das Stichwortverzeichnis, seien mit römischen Zahlen zu paginieren –
entweder mit einer nach dem Inhaltsverzeichnis fortzusetzenden Nummerierung
oder einer neu beginnenden mit »kleinen römischen Zahlen«. (Kleine Römer gibt
es in der reinen Lehre gar nicht. Die alten Lateiner klopften ihre Zahlen immer ver-
sal in die Marmorblöcke. Minuskeln erfanden erst die Karolinger.)
Das ist alles nur Popanz! Die Nummerierung von Titelei und Inhaltsverzeichnis
mit römischen Zahlen war ursprünglich ein Notbehelf. In wissenschaftlichen
Werken nimmt das Inhaltsverzeichnis eine vorab nur schwer einzuschätzende
Anzahl Seiten in Anspruch. Als solche Werke noch von Hand oder mit der
Schreibmaschine geschrieben wurden, konnte das Inhaltsverzeichnis erst nach
Fertigstellung des Haupttextes erstellt werden.
Mit einem Trick zog man sich aus der Affäre: Erst auf der ersten Seite des Haupt-
textes begann die Seitenzählung mit 1.
Da die dem fertigen Werk nachträglich voranzustellenden Seiten auch irgendwie
paginiert werden mussten, bekamen diese einfach ihre eigene Nummerierung,
der Unterscheidung wegen mit römischen Zahlen.
Weil in der Belletristik derartige Probleme unbekannt sind, kam die Legende auf,
dass wissenschaftliche Texte zwingend einer römischen Paginierung des Vortex-
tes bedürften. Dieses Gerücht wurde bis in unsere Zeit kolportiert, ist zwar ein
Anachronismus, wird aber immer noch für bare Münze genommen.
Die aktuelle Technik der Dokumentenerstellung erfordert derartige Kunstgriffe
nicht mehr. Die einstmals der Arbeitserleichterung dienende unterschiedliche
Paginierung ist heute kontraproduktiv, denn sie verlangt vom Autor einen erhöh-
ten Formatierungsaufwand.
An dieser Stelle noch eine Anmerkung zu der in den Geisteswissenschaften
beliebten Nummerierung mit Buchstaben: Mit Buchstaben lassen sich nur maxi-
mal 26 Seiten nummerieren. Die Automatik von Word ist zwar in der Lage, auch
größere Seitenzahlen in Buchstaben darzustellen, indem sie nach Z mit AA wei-
terzählt, nach ZZ dann mit AAA etc., aber ohne Nachrechnen kommen wir beim
Betrachten einer Angabe wie z.B. III (= 62) nicht weiter, mal abgesehen von der
in diesem Beispiel bestehenden Verwechselungsgefahr mit Römern. Leider wird
dieses Wissen Ihnen nicht helfen, wenn in der Vorgabe (selbstverständlich ohne
Vorlagendatei) steht, dass Vortext, Haupttext und Nachtext unterschiedlich zu
paginieren sind. Sei’s also drum – hier finden Sie die einschlägigen Anleitungen.

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