Kapitel 21
Zählen und rechnen
384
Abb. 21.2: Worthäufigkeit durch Pseudo-Ersetzung ermittelt
21.2 Individuelles Zählen mit Feldfunktionen
Soll im Text etwas gezählt werden, wofür Word keine Standardfunktion bereit-
stellt, stehen mit {SEQ} und {ListNum} Felder zur Verfügung, die frei definierbare
Zählungen bei jedem Auftreten im Text um 1 inkrementieren.
Sie können solche Zählfelder mit dem F
ELD-Dialog zu EINFÜGEN | SCHNELLBAU-
STEINE | FELD | SEQ oder LISTNUM eingeben.
Im F
ELD-Dialog finden Sie Einstellungen, die Sie daselbst (bei {SEQ} nach Klick
auf die Schaltfläche O
PTIONEN) auswählen können.
Felder lassen sich auch von Hand eingeben, indem Sie
(Strg)+(F9) drücken und
zwischen die Feldklammern den Namen und die erforderlichen Parameter schrei-
ben.
21.2.1 Die Zählfunktion {SEQ}
Die im Feld-Dialog angegebene Syntax für {SEQ} lautet
SEQ Zählername [Textmarke] [\Schalter] .
Der »Zählername«
137
ist eine Pflichtangabe! Es ist der Name für die Speicherstelle
des jeweiligen Zählers. Sie können beliebig viele Zählungen mit {SEQ} laufen las-
sen; jeder Zählername erhält seine eigenehlreihe. Sobald ein SEQ-Feld im Text
137
In der Word-Online-Hilfe »Erkennungszeichen« genannt. Das SEQ-Feld begegnet Ihnen stan-
dardmäßig in der automatischen Beschriftung von Illustrationen mit den dortigen »Bezeich-
nungen« als Zählername, siehe Kapitel 18.
21.2
Individuelles Zählen mit Feldfunktionen
385
auftaucht, wird zum benannten Zähler 1 addiert und an dieser Position im Text
angezeigt. Angaben zu
Textmarke und Schalter sind optional.
Zählweisen
{SEQ} kennt verschiedene Formatierungen der Zählung, die durch Feldschalter
im Register S
PEZIFISCHE SCHALTER der FELDOPTIONEN gewählt oder direkt in der
Funktionsklammer angegeben werden können, siehe Abbildung 21.3.
Abb. 21.3: Einstellungen für die Funktion SEQ
Darüber nehmen Sie mit den Schaltern des Registers SPEZIFISCHE SCHALTER Ein-
fluss auf die Zählweise; Erläuterungen dazu finden Sie in Tabelle 21.1.
Tipp
Es ist einfacher, die Zählweise in der Formatierungsauswahl der Feldoptionen zu
wählen, als sie mit Codes selbst einzutragen. Auch ein von Hand mit
(Strg)+(F9)
eingegebenes Feld lässt sich im Nachhinein noch über den Felddialog formatie-
ren, indem Sie im Kontextmenü F
ELD BEARBEITEN wählen.
Schalter Wirkung
\c übernimmt den Wert der letzten Zählposition, der Zähler wird nicht inkre-
mentiert
\h versteckt das Feldergebnis (Formatierung als verborgener Text)
\n inkrementiert den Zähler um 1 (also die Standardzählweise)
\r # setzt den Zähler auf den als # angegebenen Wert
\s # setzt den Zähler beim Wechsel der mit # angegebenen Überschriftenebene auf
1 zurück
Tabelle 21.1: Schalter für Zählfelder mit SEQ
Kapitel 21
Zählen und rechnen
386
Auf andere Zähler verweisen
Mit der optionalen Angabe einer Textmarke unmittelbar im Anschluss an den
Zählernamen lässt sich {SEQ} für Verweise auf andere Zählungen einsetzen. Die
bezogene Textmarke muss allerdings ein Zählfeld markieren, das
vor dem Aufruf
im Text steht.
Kapitelweise zählen
Soll die Kapitelnummer in eine Zählung einbezogen werden, muss dem Feld ein
{StyleRef}-Feld mit der Überschriftennummer der ersten Gliederungsebene vor-
angestellt werden. Beide Felder werden durch das für die Zahlendarstellung
gewünschte Trennzeichen separiert. Ein Feldeintrag
Anmerkung STYLEREF 1 \s . SEQ Anmerkung \* ARABIC \s 1
generiert einen Text wie in der Überschrift des folgenden Hinweises:
21.2.2 Die Zählfunktion {ListNum}
{ListNum} besitzt eine etwas kompliziertere Logik als {SEQ}, ist aber – so man sie
erst einmal durchschaut hat – leichter zu handhaben. Vor allem bei Zählungen
innerhalb von Fließtext ist {ListNum} ganz praktisch einzusetzen.
{ListNum} benötigt in der einfachsten Form seiner Anwendung überhaupt keine
Argumente. In diesem Fall beginnt die Funktion beim ersten Auftreten im Text
mit 1) zu zählen und zählt bei jedem erneuten Auftreten um 1 hoch, wobei fol-
gende Besonderheiten zu beachten sind:
Tritt {ListNum} innerhalb eines Absatzes auf, wird linear weitergezählt.
Tritt {ListNum} am Beginn eines Absatzes auf, wird die nächstfolgende Position
als nächste Gliederungsebene gewertet und weitere {ListNum}-Positionen in-
nerhalb dieser Ebene weitergezählt. Erst ein {ListNum}-Feld am Beginn eines
neuen
Absatzes setzt den Zähler auf die höhere Gliederungsebene zurück. Zei-
lenwechsel mit
(ª)+(¢) behalten die Zählebene bei.
Anmerkung 21.1:
Falls Sie beim Stöbern in den Feldfunktionen auf die drei Einträge AutoNum,
AutoNumLgl und AutoNumOut stoßen, dürfen Sie diese getrost ignorieren. Es
handelt sich um Feldfunktionen der Word-Versionen aus dem vorigen Jahrhun-
dert, die aus Kompatibilitätsgründen immer noch mitgeschleppt werden. Seit
Word 2000 sind sie für die Bearbeitung entbehrlich, weil ihre Funktion vom
L
ISTNUM-Feld mit den Listentypen NummerStandard, DezimalStandard und Glie-
derungStandard
übernommen wird.
21.2
Individuelles Zählen mit Feldfunktionen
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Abb. 21.4: Zählung in {ListNum} abhängig von Absatzmarken
Listentypen und Schalter
{ListNum} kann durch Argumente im Feld gesteuert werden. Die Angabe des Lis-
tennamens
bestimmt über die Zählweise der Ebenen – treffender wäre die Bezeich-
nung
Listentyp. Tabelle 21.2 zeigt die Abfolge gegliederter Ebenen.
Aber:
Sofern vorher im Text irgendeine Form von Zählung oder Aufzählung (!) exis-
tiert, setzt {ListNum} diese (Auf-)Zählung fort. Dem lässt sich zwar durch
geschickten Einsatz der Schalter \l und \s begegnen, die die Listenebene und den
Startwert bestimmen, doch wird dadurch die Verwendung von {ListNum} in wis-
senschaftlichen Arbeiten mit nummerierten Überschriften umständlich! Hier
ist {SEQ} der Vorzug zu geben.
Typ Ebene
1 2 3 4 5 6 7 8 9
NummerStandard 1) a) i) (1) (a) (i) 1. a. i.
GliederungStandard I. A. 1. a) (1) (a) (i) (a) (i)
DezimalStandard 1. 1.1. 1.1.1. 1.1.1.1. 1.1.1.1.1. etc.
Tabelle 21.2: Gliederungssystematik der
LISTNUM-Listentypen

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