Kapitel 1
Dokument vorbereiten und einrichten
32
1.2 Seite einrichten
Wenn Sie ein Blatt Papier von der linken oberen Ecke bis zur rechten unteren Ecke
mit Text füllen, dann werden Sie beim Leser auf wenig Gegenliebe stoßen. Rund
um den gedruckten Teil einer Seite erwartet man einen Rand, doch über dessen
Abmessungen herrscht weitgehend Unklarheit.
Der Bereich einer Seite, der Text enthält, wird »Satzspiegel« genannt.
S
EITENLAYOUT | Seite einrichten
Abb. 1.3: Seiteneinstellungen in Word
Tipp
Am schnellsten öffnen Sie diesen Dialog in allen Versionen mit einem Doppel-
klick in den grauen Bereich des horizontalen Lineals oder irgendwo ins vertikale
Lineal.
Tipp
Der Satzspiegel lässt sich auch mit der Maus einstellen, indem Sie im Lineal die
Grenzlinie zwischen weißem und grauem Bereich mit der Maus greifen und ver-
schieben.
Vorsicht
Die Einstellungen zur VERTIKALEN AUSRICHTUNG im Register LAYOUT sind mit
Vorsicht zu genießen und nur für das Vorblatt geeignet. Besonders B
LOCKSATZ
sorgt für eine eigenwillige gleichmäßige Verteilung des Textes, indem die Zeilen-
und Absatzabstände vergrößert werden.
1.2
Seite einrichten 6
33
1.2.1 Satzspiegel nach Vorgaben einrichten
Wenn Sie klare Vorgaben an die Seitenaufteilung Ihres Werkes bekommen haben,
z.B. vom Institut oder Verlag, tragen Sie diese im Dialog S
EITE EINRICHTEN ein.
Tabelle 1.2 zeigt Ihnen, in welchen Bereichen dieses verschachtelten Dialogs Sie
welche Vorgaben einrichten können.
1.2.2 Satzspiegel frei gestalten
Um einen Satzspiegel ästhetisch zu definieren, kann man sich verschiedener, his-
torisch gewachsener Methoden bedienen, die aber allesamt nicht den heutigen
Geschmack treffen.
Auf der richtigen Spur sind Sie mit folgender Methode: Legen Sie zuerst nach Gut-
dünken fest, wie breit der innere Rand sein soll, zum Beispiel 1 cm. Nach diesem
Maß richten sich dann die anderen Ränder; der obere Rand ist 1,5-mal so breit wie
der innere, der untere 2,5-mal und der äußere doppelt so breit.
Zum linken bzw. inneren Rand muss dann noch der »Bundsteg«, ein Zuschlag für
die Bindung hinzugerechnet werden, damit der Text nicht zu eng am Falz liegt:
für Aktenheftung 2 bis 2,5 cm,
für Heftung mittels Tacker oder Klemmband mindestens 1 cm.
Bei Ringbindung können Sie den Bundsteg knapper ausfallen lassen, weil beim
Aufklappen die Seiten vollflächig sichtbar sind und der Heftrand optisch Teil des
Blattrands ist. Das Register S
EITENRÄNDER des Dialogs SEITE EINRICHTEN enthält
alle dafür notwendigen Einstellungen.
Layout-Vorgabe Register Funktion/Option
Von A4 abweichendes Seiten-
format
PAPIER
Papierformat
Seitenränder
SEITENRÄNDER
Seitenränder Oben/Unten/Links/
Rechts
Vor- und Rückseite für
beidseitigen Druck
SEITENRÄNDER
Mehrere Seiten: GEGENÜBERLIE-
GENDE SEITEN
Spezifikationen für Kopf-
und Fußzeilen
LAYOUT
Gruppe KOPF- UND FUSSZEILE
Zeilen nummerieren
LAYOUT
Schaltfläche ZEILENNUMMERN
Tabelle 1.2: Vorgegebene Layouteinstellungen im Dialog SEITE EINRICHTEN umsetzen
Tipp
Bei Vorgabe einer bestimmten Seitenmenge für das anzufertigende Werk lassen
sich geringfügige Abweichungen ggf. mit dem Satzspiegel korrigieren.
Kapitel 1
Dokument vorbereiten und einrichten
34
Sollen außerhalb des Satzspiegels Zusatzinformationen erscheinen, z.B. Kopf-
und Fußzeilen, durchlaufende Kapitelüberschriften, Marginaltexte oder Seiten-
nummern, geht der dafür benötigte Raum nochmals vom Satzspiegel ab.
4
Satzspiegel spiegeln für beidseitigen Druck
Beidseitig zu drucken ist nicht nur ökonomischer, sondern wirkt auch professionel-
ler. Es bedarf aber auch besonderer Aufmerksamkeit beim Einrichten der Seiten.
Beim beidseitigen Druck stehen sich zwei Seiten gegenüber, bedürfen deshalb
einer symmetrischen Aufteilung beider Seiten, am Falz gespiegelt. Daher rührt
auch der Ausdruck »Satz
spiegel«. Die zusätzlichen Einstellungen finden Sie im
Register S
EITENRÄNDER, Gruppe MEHRERE SEITEN, mit GEGENÜBERLIEGENDE SEI-
TEN und im Register LAYOUT, Gruppe KOPF- UND FUSSZEILEN mit der Option
G
ERADE/UNGERADE ANDERS.
1.2.3 Satzspiegel anzeigen
Um einen Eindruck vom Satzspiegel zu erhalten, können Sie ihn mit
/D
ATEI | [WORD-]OPTIONEN | ERWEITERT | Bereich DOKUMENTINHALT ANZEIGEN:
Optionen T
EXTBEGRENZUNGEN ANZEIGEN und ZUSCHNITTMARKEN ANZEIGEN
in Ihre Seitendarstellung einblenden.
Die eingeblendeten Rahmen und Marken werden selbstverständlich nicht
gedruckt, sondern dienen nur Ihrer Orientierung bei Schreiben und Zurichten.
5
Wichtig
Bedenken Sie rechtzeitig, auf welchem Drucker Ihr Dokument gedruckt werden
soll. Sobald Word einen Druckbefehl erhält, formatiert es die Satzspiegel um,
sofern die bedruckbare Fläche kleiner ist. Mit reichlich bemessenen Rändern
umgehen Sie dieses Problem, und es sieht auch besser aus, wenn um den Text
herum etwas mehr Rand ist.
4
Fußnoten gehören nicht in die Fußzeile, sondern in den Satzspiegel und verringern diesen um
ihren eigenen Platzbedarf. Word erledigt das mit der Fußnotenautomatik (Kapitel 5).
Wichtig
Die Option GERADE/UNGERADE ANDERS für Kopf- und Fußzeilen bewirkt ledig-
lich, dass Word für Kopf- und Fußzeilen auf geraden und ungeraden Seiten von-
einander unabhängige Platzhalter vorsieht. Die korrekt gespiegelte Einrichtung
der Kopf- und Fußzeilen bleibt Ihnen überlassen (siehe Kapitel 3).
5
Leider hat diese Darstellung seit Word 2013 an Brauchbarkeit verloren, weil die Rahmen für
jeden Absatz angezeigt werden, also nicht mehr den Satzspiegel wiedergeben.

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