Kapitel 1
Grundlagen
38
1.10 Lösungen
Lösung 1
1. Liebesbriefe können natürlich sehr unterschiedlich aussehen, manche sind leidenschaft-
lich, andere poetisch und sensibel. Wenn auch nach Auffassung des Kommunikations-
theoretikers Schulz von Thun jede sprachliche Botschaft (unter anderem) auch eine
appellative Dimension hat, dürfte ein Liebesbrief insgesamt wohl kaum als Anweisung
zur Lösung eines Problems zu sehen sein und ist damit kein Algorithmus.
2. Ein solches Formular besitzt die entscheidenden Merkmale eines Algorithmus. Es
beschreibt (einigermaßen unmissverständlich) alle Aktionen, die ausgeführt werden
müssen, um das Problem »Wie komme ich an einen Personalausweis?« zu lösen.
3. Märchen erzählen, was vor langer Zeit passiert ist. Sie sind keine Algorithmen.
4. Eine gut formulierte Musterlösung beschreibt in der Regel einen Lösungsweg, führt also
die mathematischen Operationen (in der richtigen Reihenfolge) auf, die man ausführen
muss, um die Aufgabe zu lösen. Sie kann somit als Algorithmus (mit Kommentaren
zum besseren Verständnis) betrachtet werden.
5. Die Zehn Gebote sind zwar allgemeine Verhaltensvorschriften (soziale Normen), defi-
nieren aber kein konkretes Verhalten, das zu einer Problemlösung führt.
Lösung 2
1. Imperativ. Es handelt sich um eine Folge von Anweisungen.
2. Deklarativ. Es wird beschrieben, welche Eigenschaften die Lösung (nach Größe sortierte
Blumenvasen) haben muss, aber nicht, wie man dieses Ziel erreicht.
3. Objektorientiert. Das Restaurant wird als System interagierender Objekte beschrieben.
Lösung des Experimentes »Programmierparadigmen« (Abschnitt 1.6)
Abb. 1.8: Eine mögliche Lösung des Streichholz-Experiments

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