Python 3 - Lernen und professionell anwenden

Kapitel 9

Ein- und Ausgabe

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Wenn in diesem Skript beim Öffnen der Datei etwas schiefläuft, bricht die Programmaus-

führung nicht ab, sondern es wird die

except-Klausel ausgeführt. Im Rest dieses Abschnittes

lernen Sie noch zwei weitere Techniken kennen, die Zuverlässigkeit von Programmen, die

auf Dateien zugreifen, zu verbessern.

9.2.1 try...finally

Durch eine try...finally-Anweisung kann eine Anweisungsfolge definiert werden, die

in jedem Fall, auch wenn zuvor ein Laufzeitfehler aufgetreten ist, ausgeführt wird. Man ver-

wendet diese Kontrollstruktur, um zu garantieren, dass bei Programmabbrüchen wichtige

Aufräumarbeiten, wie z.B. das Schließen von Dateien oder das Trennen von Netzwerkver-

bindungen, doch noch ausgeführt werden. Die Syntax lautet:

쐽 Zuerst wird die try-Klausel ausgeführt (Versuch, den gelesenen Text in eine Integer-Zahl

umzuwandeln).

쐽 Falls der Versuch scheitert, merkt sich das System die Ausnahme und führt dann zuerst

die

finally-Klausel aus. Die finally-Klausel wird auch ausgeführt, wenn es keinen

Fehler gibt.

쐽 Im Ausnahmefall folgen dann schließlich der Programmabbruch und die Meldung der

Ausnahme.

try-Anweisungen werden sehr oft bei Zugriffen auf Dateien angewendet, um einen Ein-/

Ausgabefehler (

IOError) abzufangen.

Das folgende Beispiel illustriert die Verwendung von

try im Zusammenhang mit Dateien.

In der

try-Klausel (#1) wird versucht, eine Datei mit dem Namen daten.txt im Ordner

c:\daten zu öffnen. Diese Anweisung scheitert, wenn das Verzeichnis c:\daten nicht

existiert. Dann bricht das Programm ab. In der

finally-Klausel wird jedoch auf jeden Fall

(auch bei Programmabbruch) eine Sicherheitskopie im Ordner

c:\temp abgelegt.

try:

f = open("/Python35/README.txt")

except:

print("README-Datei konnte nicht geöffnet werden")

try:

anweisungsblock 1

finally:

anweisungsblock 2

daten = input('Daten: ')

pfad = input('Pfad: ')

try:

f = open(pfad, 'w') #1

f.write(daten)

f.close()

print('Daten gespeichert')