Kapitel 15
Automatic Storage Management (ASM)
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Instanzen. Umkehrt ist dem Benutzer SYS die SYSASM-Rolle nicht standardmä-
ßig zugewiesen.
In Oracle 12c ist gibt die Möglichkeit, Rolling Upgrades in Cluster-Umgebungen
durchzuführen. Dazu wird der ASM-Cluster mit dem folgenden Befehl in den
Rolling Upgrade-Modus versetzt:
Im Rolling Upgrade-Modus sind nur noch eingeschränkte Operationen auf den
ASM-Instanzen möglich. Die Funktionalität aus Sicht der RDBMS-Instanzen
garantiert dabei einen normalen Betrieb ohne Unterbrechungen. Jetzt kann das
Rolling Upgrade beginnen. Dazu wird jede Instanz einzeln heruntergefahren, auf
die neue Version gehoben und anschließen mit der neuen Version gestartet.
Abschließend wird der Rolling Upgrade-Modus wieder ausgeschaltet:
15.5 Diskgruppen
Für ASM-Diskgruppen stehen drei verschiedene Typen zur Verfügung:
External Redundancy
Normal Redundancy
High Redundancy
SQL> CREATE USER asm_admin IDENTIFIED BY manager;
User created.
SQL> GRANT sysasm TO asm_admin;
Grant succeeded.
SQL> SELECT * FROM v$pwfile_users;
USERNAME SYSDB SYSOP SYSAS SYSBA SYSDG SYSKM CON_ID
------------------------------ ----- ----- ----- ----- ----- ----- ----------
SYS TRUE TRUE FALSE FALSE FALSE FALSE 0
ASM_ADMIN FALSE FALSE TRUE FALSE FALSE FALSE 0
Listing 15.2: Einen Account mit SYSASM-Rolle einrichten
Hinweis
Dem Benutzer SYS wird mit der SYSDBA-Rolle das SYSASM-Privileg in
Oracle 12c nicht mehr standardmäßig zugewiesen. Mit der Einrichtung indivi-
dueller Accounts können Sie dennoch die Trennung der Verantwortlichkeiten
vornehmen.
ALTER SYSTEM START ROLLING MIGRATION TO 12.1.0.1.0;
ALTER SYSTEM STOP ROLLING MIGRATION;
15.5
Diskgruppen
341
Der Typ der Diskgruppe wird bei der Erstellung festgelegt. External Redundancy
bedeutet, dass ASM keine Spiegelung vornimmt. In der Regel erfolgt dann die
Spiegelung durch das Storage Array. Wenn Sie die Typen Normal Redundancy und
High Redundancy einsetzen, dann übernimmt ASM die Spiegelung.
Um eine Diskgruppe erstellen zu können, müssen die zugehörigen Disks die fol-
genden Voraussetzungen erfüllen:
Die Disk muss einen ASM-Header besitzen.
Die Disk darf nicht zu einer anderen Diskgruppe gehören.
Damit ist auch klar, dass eine Disk nur zu einer Diskgruppe gehören darf. Eine
Diskgruppe kann mit SQL*Plus, dem Oracle Enterprise Manager, dem Database
Configuration Assistant (DBCA) oder dem ASM Configuration Assistant (ASMCA)
angelegt werden.
Mithilfe des View V$ASM_DISKGROUP können Sie sich alle Diskgruppen anzei-
gen lassen:
Wenn Sie beim Anlegen einer Diskgruppe keinen Namen für die zugehörigen
Disks angeben, dann legt Oracle den Name selbst fest. Dieser besteht aus dem
Namen der Diskgruppe, gefolgt von einer fortlaufenden Nummer.
Jede Diskgruppe erhält eine fortlaufende Nummer, wobei ASM mit der Nummer
»1« beginnt. Allerdings werden im ASM-Header nur der Name der Diskgruppe
sowie die Nummer der Disk gespeichert. Die Nummer der Diskgruppe hat also
SQL> CREATE DISKGROUP DG_MITP
2 EXTERNAL REDUNDANCY
3 DISK '/opt/asmdisks/asmdisk1',
4 '/opt/asmdisks/asmdisk2';
Diskgroup created.
Listing 15.3: Eine Diskgruppe mit External Redundancy anlegen
SQL> SELECT name,state,total_mb,free_mb
2 FROM v$asm_diskgroup;
NAME STATE TOTAL_MB FREE_MB
------------------------------ ----------- ---------- ----------
DG_MITP MOUNTED 1952 1900
SQL> SELECT group_number,disk_number,name,state
2 FROM v$asm_disk;
GROUP_NUMBER DISK_NUMBER NAME STATE
------------ ----------- ------------------------------ --------
1 0 DG_MITP_0000 NORMAL
1 1 DG_MITP_0001 NORMAL
Kapitel 15
Automatic Storage Management (ASM)
342
nur einen beschreibenden Charakter. Alle ASM-Disks, die im Discovery-Prozess
gefunden werden und zu keiner Diskgruppe gehören, werden der Diskgruppe »0«
zugeordnet.
Wenn die ASM-Disks nicht im Storage Array gespiegelt werden, können Sie die
ASM-Redundanz verwenden. Eine Diskgruppe unterteilt sich dann in Fehlergrup-
pen, wobei jede Disk zu genau einer Fehlergruppe gehört. Eine ASM-Fehlergruppe
ist eine Zusammenfassung von ASM-Disks, die dann ausfallen, wenn eine Hard-
ware-Komponente ausfällt. Folgende Hardware-Komponenten rechtfertigen die
Zusammenfassung zu einer Fehlergruppe:
Host Bus Adapter (HBA)
Disk Controller
Fibre Channel Switch
Physikalische Disk
Storage Array
Anders ausgedrückt bedeutet die Aussage, dass ASM-Disks, die sich in verschiede-
nen Fehlergruppen befinden, nicht von ein und derselben Fehlerkomponente
abhängig sein dürfen.
ASM spiegelt keine kompletten Disks, sondern Extents. Wenn ein neues primäres
Extent in einer Fehlergruppe zugewiesen wird, dann wird automatisch ein gespie-
geltes Extent in einer anderen Fehlergruppe als Kopie erstellt. Die Metadaten einer
Diskgruppe werden stets dreifach gespiegelt – unabhängig davon, ob Sie Normal
Redundancy oder High Redundancy verwenden.
In der ASM-Sprache wird das erste Extent Primary Extent und das gespiegelte
Extent Secondary Extent genannt. Im Fall von High Redundancy gibt es zwei
Secondary Extents. Primary und Secondary Extent werden Extent Set genannt. Der
Inhalt der Extents in einem Extent Set ist stets identisch. Wenn ein Datenblock auf
Disk geschrieben wird, dann erfolgt das Schreiben parallel in alle Extents des
Extent Set. Die Bestätigung für erfolgreiches Schreiben wird erst gegeben, wenn
der Block in alle Extents geschrieben wurde.
SQL> CREATE DISKGROUP dg_mitp
2 NORMAL REDUNDANCY
3 FAILGROUP fg01
4 DISK '/opt/asmdisks/asmdisk1','/opt/asmdisks/asmdisk2'
5 FAILGROUP fg02
6 DISK '/opt/asmdisks/asmdisk3','/opt/asmdisks/asmdisk4';
Diskgroup created.
Listing 15.4: Eine Diskgruppe mit ASM-Redundanz anlegen

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