15.4
Die ASM-Instanz
337
Die Nomenklatur muss auch so für den Parameter ASM_DISKSTRING verwen-
det werden und kann zum Beispiel so aussehen:
Damit wird die ASM-Disk im Discovery-Prozess erkannt und kann einer Disk-
gruppe zugeordnet werden.
15.3.2 Eine Testumgebung aufsetzen
Für das Testen der ASM-Features ist es erforderlich, eine Mindestanzahl von ASM-
Disks zur Verfügung zu haben. Die Disks physikalisch bereitzustellen, ist auf Test-
systemen nicht immer möglich. ASM bietet eine Möglichkeit, normale Dateien als
ASM-Disks zu verwenden. Benutzen Sie dieses Setup niemals für produktive Sys-
teme. Die folgenden Schritte beschreiben, wie Dateien in einem Linux-Betriebs-
system als ASM-Disks benutzt werden können.
1. Erzeugen Sie die Dateien, die als ASM-Disks verwendet werden sollen, und
weisen Sie den Besitzer und die Rechte zu. Legen Sie insgesamt zehn Da-
teien an.
2. Nehmen Sie die folgenden Parameter in die ASM-Instanz auf:
15.4 Die ASM-Instanz
Die Version der ASM-Instanz sollte mindestens der Version der Datenbankinstanz
entsprechen oder höher sein. So unterstützt ASM in der Version 12.1 die Daten-
*.asm_diskstring='\\.\ORCL*'
# dd if=/dev/zero of=/opt/asmdisks/asmdisk1 bs=1k count=1000000
# dd if=/dev/zero of=/opt/asmdisks/asmdisk2 bs=1k count=1000000
# chown oracle:dba asmdisk1
# chmod 660 asmdisk1
# chown oracle:dba asmdisk2
# chmod 660 asmdisk2
*._asm_allow_only_raw_disks=false
*.asm_diskstring='/opt/asmdisks/*'
Hinweis
Optional können ASM-Disks mit dem Utility oracleasm erstellt werden. Die
ASM-Lib vereinfacht die Administration unter Linux, ist jedoch nicht zwingend
erforderlich. Wenn Sie ASM-Disks auf verschiedenen Betriebssystemen einheit-
lich behandeln wollen, können Sie unter Linux leicht darauf verzichten.
Kapitel 15
Automatic Storage Management (ASM)
338
bankversionen 12.1, 11.2 und 11.1. Der Instanzname ist durch +ASM fest vorgege-
ben. Instanzen für RAC-Datenbanken verwenden den Namen +ASMn, wobei »n«
die Nummer der Instanz repräsentiert.
Zum Starten der ASM-Instanz muss eine minimale Anzahl von Parametern konfi-
guriert sein. Der Name der Parameterdatei ist init+ASM.ora, und sie liegt stan-
dardmäßig, so wie die Parameterdatei einer Datenbankinstanz, im Verzeichnis
$ORACLE_HOME/dbs. Der Name für das SPFILE ist spfile+ASM.ora. Die folgen-
den Parameter sind mindestens erforderlich, um eine ASM-Instanz zu starten:
Legen Sie zusätzlich mit dem Utility orapwd eine Passwortdatei mit dem Namen
orapw+ASM an.
Voraussetzung für das Starten der ASM-Instanz ist, dass die Software für Grid Inf-
rastructure installiert und für RAC konfiguriert ist. Setzen Sie die Umgebung auf
das Oracle Home-Verzeichnis der Grid Infrastructure sowie die Variable
ORACLE_SID auf den Wert »+ASM«. Im nächsten Schritt nehmen wir ASM als
Komponente auf und starten die ASM-Instanz.
Damit ist die ASM-Instanz gestartet, und die Hintergrundprozesse sind in der
Prozessliste sichtbar.
*.instance_type=ASM
*.processes=200
*.asm_diskstring='/opt/asmdisks/asm*'
*.remote_login_passwordfile='EXCLUSIVE'
*.memory_target=1G
Tipp
Die Empfehlung für den Parameter MEMORY_TARGET in Oracle 12c ist
1 GByte. Sollten Sie den Parameter auf einen kleineren Wert setzen, dann wird er
automatisch auf 1GByte gesetzt. Für viele ASM-Umgebungen ist diese Größe
ausreichend. Für größere Umgebungen, zum Beispiel für die Exadata, ist es
sinnvoll, das Memory zu vergrößern.
$ srvctl add asm
$ srvctl start asm
$ ps -ef|grep ASM
oracle 27816 1 0 14:13 ? 00:00:00 asm_pmon_+ASM
oracle 27820 1 0 14:13 ? 00:00:01 asm_psp0_+ASM
oracle 27824 1 0 14:13 ? 00:01:13 asm_vktm_+ASM
oracle 27831 1 0 14:13 ? 00:00:00 asm_gen0_+ASM
oracle 27835 1 0 14:13 ? 00:00:00 asm_mman_+ASM
15.4
Die ASM-Instanz
339
Wir prüfen nun, ob die ASM-Disks sichtbar sind.
Alle ASM-Disks sind sichtbar und besitzen den Status »CANDIDATE«, d.h. sie
stehen für die Einbindung in eine Diskgruppe zur Verfügung.
Im Bereich Sicherheit wurde in der Version 11g eine wesentliche Verbesserung
eingeführt. In Oracle 10g standen den administrativen Benutzern der Instanz die
Rollen SYSDBA und SYSOPER zur Verfügung, so wie sie für die Datenbankins-
tanz bekannt sind. Der Nachteil dieser Konfiguration ist, dass die Benutzer in die-
sen Gruppen, die für die Administration der Datenbankinstanzen eingerichtet
werden, automatisch Zugriff auf alle administrativen Funktionen der ASM-Ins-
tanz erhalten.
Seit Oracle 11g ist nun eine Trennung der Verantwortlichkeiten möglich. Dafür
wurde die Rolle SYSASM eingeführt. Der Benutzer mit der SYSASM-Rolle erhält
alle administrativen Rechte für die ASM-Instanz und keine Rechte für die RDBMS-
oracle 27843 1 0 14:13 ? 00:00:00 asm_diag_+ASM
oracle 27847 1 0 14:13 ? 00:00:03 asm_dia0_+ASM
oracle 27851 1 0 14:13 ? 00:00:00 asm_dbw0_+ASM
oracle 27855 1 0 14:13 ? 00:00:00 asm_lgwr_+ASM
oracle 27859 1 0 14:13 ? 00:00:00 asm_ckpt_+ASM
oracle 27863 1 0 14:13 ? 00:00:00 asm_smon_+ASM
oracle 27867 1 0 14:13 ? 00:00:00 asm_lreg_+ASM
oracle 27871 1 0 14:13 ? 00:00:00 asm_rbal_+ASM
oracle 27875 1 0 14:13 ? 00:00:00 asm_gmon_+ASM
oracle 27879 1 0 14:13 ? 00:00:00 asm_mmon_+ASM
oracle 27883 1 0 14:13 ? 00:00:01 asm_mmnl_+ASM
$ sqlplus / as sysasm
SQL*Plus: Release 12.1.0.1.0 Production on Sat Mar 15 16:23:19 2014
Copyright (c) 1982, 2013, Oracle. All rights reserved.
Connected to:
Oracle Database 12c Enterprise Edition Release 12.1.0.1.0 – 64bit Production
With the Automatic Storage Management option
SQL> SELECT path,header_status FROM v$asm_disk;
PATH HEADER_STATU
------------------------------ ------------
/opt/asmdisks/asmdisk1 CANDIDATE
/opt/asmdisks/asmdisk10 CANDIDATE
/opt/asmdisks/asmdisk2 CANDIDATE
/opt/asmdisks/asmdisk3 CANDIDATE
/opt/asmdisks/asmdisk4 CANDIDATE
/opt/asmdisks/asmdisk5 CANDIDATE
/opt/asmdisks/asmdisk6 CANDIDATE
/opt/asmdisks/asmdisk7 CANDIDATE
/opt/asmdisks/asmdisk8 CANDIDATE
/opt/asmdisks/asmdisk9 CANDIDATE

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