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Kapitel 15
Automatic Storage
Management (ASM)
Automatic Storage Management wurde zum ersten Mal mit der Version 10g aus-
geliefert. Bis zu diesem Zeitpunkt war Oracles Cluster-Datenbank auf den Einsatz
von Clusterfilesystemen anderer Hersteller oder die Verwendungen von Raw
Devices angewiesen. Für Windows- und Linux-Betriebssysteme wurde als Alterna-
tive das Oracle Cluster File System (OCFS) zur Verfügung gestellt. Während OCFS
in der Version 1 noch fehlerbehaftet war, entstand mit der Version zwei ein stabiles
und qualitativ gutes Produkt. Mit dem Erscheinen von ASM wurde die Weiterent-
wicklung von OCFS eingestellt.
Raw Devices weisen eine sehr gute Performance auf, sind jedoch sehr aufwendig
in der Wartung und darüber hinaus unhandlich. Zusätzlich bieten moderne Clus-
terfile-Systeme eine Reihe von Features wie Load Balancing und Multi-Pathing an.
Gleichzeitig sah Oracle die Chance, mit einem eigenen Dateisystem eine tiefere
Integration von Funktionalität auf Disk-Ebene zu erreichen. Bei Einsatz eines File-
Systems eines anderen Herstellers kann zum Beispiel kein Einfluss darauf genom-
men werden, wo Dateien oder Extents physikalisch auf dem Storage platziert wer-
den. In diesem Fall verstecken das Dateisystem und der Logical Volume Manager
die physikalischen Speicherplätze.
Zusätzlich ging Oracle mit der Version 10g in Richtung Grid Control. Das Konzept
für Grid Control hätte unter diesen Voraussetzungen auf Disk-Ebene nur ansatz-
weise umgesetzt werden können. Aus dieser Motivation heraus wurde Automatic
Storage Management entwickelt. Da sein Einsatz nicht auf Cluster-Datenbanken
beschränkt ist, bieten seine Features auch für Single Instance-Datenbanken eine
Reihe von Vorteilen. In der Performance ist ASM vergleichbar mit Raw Devices.
In Oracle 12c gibt es folgende Neuerungen:
Oracle Flex ASM: Eine ASM-Instanz kann auf einem anderen physikalischen
Server installiert werden und muss nicht mehr zwangsweise auf dem Daten-
bankserver laufen. Damit ist eine weitere Konsolidierung von Diskgruppen
möglich.
ASM Disk Scrubbing: Prüft logische Datenkorruptionen und repariert sie auto-
matisch, wenn die Disks gespiegelt sind.
Verbesserungen für Resync: Schnelleres Recovery im Fall von Instanzfehlern.

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