7.7
Tablespace Point-in-Time Recovery
207
2. Starten Sie die Datenbank im Mount-Status und führen Sie die »Flashback«-
Operation durch.
3. Öffnen Sie die Datenbank im Read Only-Modus und führen Sie einen Export
der ausgewählten Objekte durch.
4. Starten Sie die Datenbank im Mount-Status und führen Sie ein Media Recovery
durch. Damit ist die Datenbank wieder auf dem letzten Stand.
7.7 Tablespace Point-in-Time Recovery
Tablespace Point-in-Time Recovery (TSPITR) ist eine ältere Technologie im Vergleich
zur Flashback-Funktionalität. Ein oder mehrere Tablespaces werden in einer zwei-
ten Instanz in einen früheren Zustand versetzt. Die betroffenen Tablespaces wer-
den von einem Backup zurückgespielt, und anschließend erfolgt ein Recovery bis
SQL> STARTUP MOUNT
ORACLE-Instanz hochgefahren.
. . .
SQL> FLASHBACK DATABSE TO TIME
2 TO_DATE('28.03.2008 10:00:00','DD.MM.YYYY HH24:MI:SS');
Flashback abgeschlossen.
SQL> ALTER DATABASE OPEN READ ONLY;
Datenbank wurde geändert.
$ expdp . . .
SQL> SHUTDOWN IMMEDIATE
Datenbank geschlossen.
. . .
SQL> STARTUP MOUNT
ORACLE-Instanz hochgefahren.
SQL> RECOVER DATABASE;
Media recovery complete.
SQL> ALTER DATABASE OPEN;
Datenbank wurde geändert.
Tipp
Sie können den »Flashback Database«-Befehl alternativ in SQL*Plus und im
Recovery Manager durchführen. Die Ausführung im Recovery-Manager hat den
Vorteil, dass Dateien automatisch von einem Backup zurückgespeichert werden
können oder bereits gesicherte und im Archive-Verzeichnis gelöschte Archived
Redo Log-Dateien ebenfalls zur Verfügung stehen. Bei der Verwendung von
SQL*Plus müssen Sie sicherstellen, dass alle Dateien vorhanden sind.
Kapitel 7
Backup and Recovery
208
zum gewünschten Zeitpunkt. TSPITR kann immer dann eingesetzt werden, wenn
das Anwenden der Flashback-Technology, so wie in den folgenden Fällen, nicht
möglich oder nicht sinnvoll ist.
Mit Flashback Database müsste die gesamte Datenbank zurückgerollt werden,
was eine zu große Einschränkung der Verfügbarkeit der Datenbank zur Folge hat.
Die Voraussetzungen für eine »Flashback«-Operation sind nicht erfüllt oder
die Funktionalität ist nicht aktiviert.
Tabellen wurden mit dem »PURGE«-Befehl gelöscht und können nicht mit
Flashback Drop zurückgeholt werden.
Flashback Table kann wegen Strukturänderungen an den Tabellen nicht ver-
wendet werden.
Der gewählte Zeitpunkt liegt außerhalb der festgelegten Retention.
Es gibt Datenkorruptionen in Tabellen oder Datafiles.
In all diesen und ähnlichen Fällen ist das »Flashback«-Feature nicht einsetzbar,
und Sie müssen auf TSPITR zurückgreifen. Allerdings gibt es, auch für TSPITR,
folgende Einschränkungen und erforderliche Voraussetzungen.
Die Archived Redo Log-Dateien müssen lückenlos zur Verfügung stehen, und
die Datenbank muss im Archivelog-Modus laufen.
Gelöschte oder umbenannte Tablespaces können nicht durch Recovery wieder-
hergestellt werden.
Die referenzielle Integrität der Objekte muss beachtet werden.
Für Tablespaces mit Undo- oder Rollbacksegmenten sowie Objekten, die SYS
gehören, ist diese Methode nicht geeignet.
Das Feature kann nicht angewandt werden, wenn die betroffenen Tablespaces
VARRAY-Spalten, Nested Tables oder externe Dateien enthalten.
Alle Tablespaces einer partitionierten Tabelle müssen in die Operation einbezo-
gen werden.
Mit Oracle 10g wurde das automatische TSPITR eingeführt. Es erleichtert dem
Datenbankadministrator die Aufgabe und stellt die benötigten Daten schneller zur
Verfügung. Wenn Sie automatisches TSPITR einsetzen, verwaltet Oracle den
gesamten Prozess selbst. Im Einzelnen werden die folgenden Schritte durchgeführt:
1. Es erfolgt eine Abfrage des Views SYS.TS_PITR_CHECK um zu prüfen, ob die
Voraussetzungen erfüllt sind.
2. RMAN erstellte eine Instanz vom Typ Auxiliary und startet sie.
3. Die betroffenen Tablespaces werden in der Zieldatenbank »OFFLINE« gesetzt.
4. Die zugehörigen Datafiles werden auf der Auxiliary-Instanz zurückgespei-
chert, und anschließend wird ein Recovery bis zum vorgegebenen Zeitpunkt
durchgeführt.
7.7
Tablespace Point-in-Time Recovery
209
5. Die Auxiliary-Datenbank wird mit der »RESETLOGS«-Option geöffnet.
6. Die Metadaten der zugehörigen Objekte werden von der Auxiliary-Datenbank in
die Zieldatenbank übertragen, und die Auxiliary-Datenbank wird geschlossen.
7. RMAN führt einen SWITCH-Befehl aus. Danach sind die gerade auf der Auxili-
ary-Datenbank wiederhergestellten Tablespaces Bestandteil der Zieldatenbank.
8. Die Dateien der Auxiliary-Datenbank werden gelöscht.
Das folgende Beispiel führt ein automatisches TSPITR für den Tablespace USERS
durch.
1. Bereiten Sie den Speicherplatz und ein Verzeichnis zur Aufnahme der Datafi-
les vor.
2. Ein einziger Befehl ist notwendig, um das automatische TSPITR zu starten. Der
»RECOVER TABLESPACE«-Befehl mit der »AUXILIARY«-Option führt alle
oben genannten Schritte durch. Betrachten Sie in Listing 7.51 die einzelnen
Schritte, die RMAN durchführt. Das Ergebnis ist ein in die Zieldatenbank inte-
grierter Tablespace USERS mit dem Inhalt zum vorgegebenen Zeitpunkt.
$ mkdir /data/oracle/oradata/AUX
$ rman target / catalog rman/rman@rmancat
Recovery Manager: Release 12.1.0.1.0 – Production on So Jan 19 21:51:41 2014
Copyright (c) 1982, 2013, Oracle and/or its affiliates. All rights
reserved.
Mit Ziel-Datenbank verbunden: MITP (DBID=1619774146)
Verbindung mit Datenbank des Recovery-Katalogs
RMAN> RECOVER TABLESPACE users
2> UNTIL TIME '19.01.2014 20:33:00'
3> AUXILIARY DESTINATION '/opt/oracle/aux';
Automatische Instanz wird erstellt, mit SID='cnbB'
Initialisierungsparameter, die für automatische Instanz verwendet werden:
db_name=MITP
db_unique_name=cnbB_pitr_MITP
compatible=12.1.0.0.0
db_block_size=8192
db_files=200
sga_target=1G
processes=80
diagnostic_dest=/opt/oracle
db_create_file_dest=/opt/oracle/aux
log_archive_dest_1='location=/opt/oracle/aux'
#No auxiliary parameter file used
Automatische Instanz MITP wird hochgefahren
. . .
Inhalt von Speicher-Skript:
{

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