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Kapitel 4
Eine Pluggable Database installieren
Die Oracle Pluggable Database (PDB), auch »Multitenant Database« genannt, ist
das mit höchster Spannung erwartete zentrale neue Feature der Version 12c. In
einer Container-Datenbank (CDB) können mehrere Pluggable Databases betrie-
ben werden. Eine PDB ist eine Sammlung von Schemata. Mehrere PDB teilen sich
den Overhead einer Oracle-Datenbank, der in der CDB untergebracht ist. In die-
sem Kapitel erstellen wir eine Container-Datenbank mit zwei PBD, die im weite-
ren Verlauf des Buchs als Beispieldatenbanken dienen werden. Informationen zur
Architektur der Multitenant-Umgebung finden Sie in Kapitel 3. Kapitel 17 beschäf-
tigt sich ausführlich mit der Administration von CDB und PDB.
4.1 Eine Container-Datenbank erstellen
Die Container-Datenbank bildet, wie der Name bereits sagt, den Container zur
Aufnahme einer oder mehrerer PDB. Im Vergleich zu einer herkömmlichen
Oracle-Datenbank erfordert die CDB ein höheres Maß an Vorbereitung und Pla-
nung. Schließlich muss sie in der Lage sein, alle Anforderungen der vorgesehenen
PBDs zu erfüllen. Führen Sie die folgenden Überlegungen und Planungen durch,
bevor Sie mit der Installation der CDB beginnen:
1. Schätzen Sie den erforderlichen Platz für Tabellen und Indexe.
2. Schätzen Sie die Anzahl von Datenbankprozessen.
3. Wählen Sie den globalen Datenbanknamen als zentralen Anlaufpunkt für die
Container-Datenbank.
4. Legen Sie den Zeichensatz der CDB fest. Alle PDBs müssen zwangsweise den
Zeichensatz der PDB verwenden.
5. Wählen Sie die Standardblockgröße, um damit die Mehrheit der PDBs abde-
cken zu können.
Wir erstellen die Container-Datenbank mit dem DBCA. Wählen Sie als Vorgang
»Datenbank erstellen« sowie den erweiterten Modus aus. Es soll eine individuelle
Datenbank werden. Markieren Sie als Template »Benutzerdefinierte Datenbank«.
Tipp
Orientieren Sie sich für die weitere Vorbereitung der Installation an der Installa-
tion einer herkömmlichen Datenbank in Kapitel 2.
Kapitel 4
Eine Pluggable Database installieren
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Abb. 4.1: Benutzerdefinierte Datenbank als Template wählen
Vergeben Sie im nächsten Schritt den globalen Datenbankname, z.B. »MIT-
PCDB.world«. Markieren Sie die Optionen »Als Containerdatenbank erstellen«
sowie »Leere Containerdatenbank erstellen«. Die PDBs werden im Nachgang
separat erstellt.
Abb. 4.2: Die Option Container-Datenbank auswählen
4.1
Eine Container-Datenbank erstellen
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Registrieren Sie die Datenbank mit dem Enterprise Manager Cloud Control,
falls Sie über eine solche Umgebung verfügen. Vergeben Sie in den nächsten
Schritten die Passwörter für die privilegierten Accounts und registrieren Sie die
Datenbank beim Listener. Als Speicherort soll das Dateisystem dienen. In
Schritt 9 erscheint die Maske zur Auswahl der Datenbankkomponenten. Für
die Container-Datenbank sind alle Optionen vorgesehen und können nicht aus-
gewählt werden.
Abb. 4.3: Vordefinierte Komponenten für die Container-Datenbank
In Schritt 11 werden die wichtigsten Datenbankparameter angegeben. Legen Sie
die Größe des Memory in Abhängigkeit von den vorhandenen Hardware-Ressour-
cen fest. Beachten Sie bei der Vorgabe der Prozesse, dass mehrere Applikationen
(PDBs) in der CDB Platz finden sollen. Für alles Weitere können die Standard-
werte verwendet werden.
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Eine Pluggable Database installieren
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Abb. 4.4: Initialisierungsparameter für den CDB festlegen
Überprüfen Sie die Zusammenfassung und klicken Sie auf »Fertig stellen«, um die
Datenbank zu erstellen. Im letzten Schritt können Sie den Fortschritt verfolgen.
Abb. 4.5: Fortschrittskontrolle beim Erstellen der CDB

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