26.4
Backup and Recovery
625
tig markiert. Mit der folgenden Anweisung kann der MV wieder gültig gemacht
werden.
Nach einem Refresh wird ein Materialized View automatisch als gültig gekenn-
zeichnet. Sie können den Status mit dem View DBA_MVIEWS abfragen.
26.4 Backup and Recovery
Backup and Recovery für ein Data Warehouse unterscheidet sich technisch nicht
von Backup and Recovery für OLTP-Datenbanken. Aufgrund der Größe von Data
Warehouse-Datenbanken gibt es jedoch einige Besonderheiten zu beachten.
So müssen Sie beachten, dass ein erneutes Laden schneller sein kann als ein Res-
tore mit Recovery. Die Backup-Strategie hängt auch davon ab, wie häufig das Data
Warehouse geladen wird. Üblich sind tägliche oder wöchentliche Ladeprozesse.
Da Data Warehouse-Datenbanken sehr groß sind, ist eine tägliche Gesamtsiche-
rung nicht zu empfehlen. Eine oder zwei Vollsicherungen pro Woche sind ausrei-
chend. Die restlichen Tage können mit inkrementellen Sicherungen abgedeckt
werde.
Weiterhin stellt sich die Frage, ob die Datenbank im ARCHIVELOG-Modus betrie-
ben werden sollte. Die Ladevorgänge laufen im NOARCHIVELOG-Modus signifi-
kant schneller. Zudem werden Ladeprozesse häufig für den NOLOGGING-Modus
geplant, sodass ein Point-in-time Recovery ohnehin nicht funktionieren würde.
Für die Datenbanksicherung gibt es dann zwei Optionen:
Die Datenbank wird offline gesichert.
Die Datenbank wird nach dem Ladeprozess in den ARCHIVELOG-Modus ge-
bracht und online gesichert.
SQL> ALTER MATERIALIZED VIEW p_sum_acct COMPILE;
Materialized View wurde geändert.
SQL> SELECT owner, mview_name, compile_state
2 FROM dba_mviews
3 WHERE owner='DWH';
OWNER MVIEW_NAME COMPILE_
-------- ---------------------- --------
DWH P_SUM_ACCT VALID
DWH SUM_ACCT_1 VALID
DWH JOIN_ACCT_TIME_CUST VALID
Listing 26.24: Den Status eines Materialized View abfragen
Kapitel 26
Administration von Data Warehouse-Datenbanken
626
Wird von der Datenbank eine höhere Verfügbarkeit gefordert, sodass ein tägliches
Durchstarten der Instanz nicht möglich ist, müssen Sie den ARCHIVELOG-
Modus zu Lasten der Performance der Ladevorgänge permanent einschalten.
Moderne Backup-Infrastrukturen mit Lanfree-Konfiguration sind durchaus in der
Lage, Sicherungen mit einem Durchsatz von 200 MByte pro Sekunde und mehr
auf Tape durchzuführen. Ein Data Warehouse-Datenbank mit einer Größe von 10
TByte lässt sich auf diese Weise noch mit vertretbaren Backup- und Restore-Zeiten
sichern.
Für größere Datenbanken wird häufiger das Split Mirror Backup-Verfahren ange-
wandt. Dabei läuft der normale Datenbankbetrieb mit einem Spiegel der Dateisys-
teme. Zum Zeitpunkt der Datensicherung wird die Datenbank in den Backup-
Modus versetzt und der Spiegel anschließend abgetrennt. Die Sicherung selbst
erfolgt dann vom abgetrennten Spiegel. Somit wird das Produktionssystem wäh-
rend der Sicherung nicht belastet. Nach Beendigung der Sicherung wird der Spie-
gel wieder synchronisiert.

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