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Kapitel 23
Der Oracle Warehouse Builder
Aufgrund seiner Basisfunktionalität ist der Oracle Warehouse Builder als ETL-Tool
einzustufen. »ETL« steht für Extraction, Transformation and Loading. Und darin lie-
gen auch seine Stärken, der Konnektivität zu vielen verschiedenen Plattformen.
Neben dem Warehouse Builder sind die Produkte der Firma Informatica sehr
beliebt und verbreitet im Einsatz.
Die Lizenzierung scheint aufgrund der vielen Optionen für den OWB etwas kom-
pliziert, ist es jedoch nicht. Grundlegend benötigen Sie zwei Optionen, um die
ETL-Funktionalität abzudecken:
Enterprise ETL Option
Data Quality Option
Zusätzlich gibt es Optionen für die Verbindung zu Siebel, SAP, Peoplesoft und der
E-Business Suite. Alle Optionen sind in der Enterprise Edition enthalten, keine der
Optionen wird mit der Standard Edition abgedeckt.
Mit der ETL-Option wird die Basisfunktionalität, das Laden aus unterschiedlichen
Datenquellen, abgedeckt. Das Produkt wurde für die Bewältigung großer Daten-
mengen entwickelt. Neben der reinen Ladefunktionalität finden Sie im OWB
Unterstützung zur Modellierung der Schemas im Data Warehouse. Das Mapping
der Daten erfolgt über die ETL Design-Funktionalität.
Die Data Quality Option bietet Unterstützung bei der Aufbereitung und der Quali-
tätssicherung. Es können fehlerhafte Quelldaten erkannt und nach bestimmten
Regeln auch berichtigt werden.
Der OWB besitzt ein grafisches User Interface zur Implementierung der ETL-
Lösungen. Die Metadaten werden in einem zentralisierten Repository gespeichert,
das Workspace genannt wird. Der Workspace wird in einer Oracle-Datenbank ein-
gerichtet. Zugriff auf den Workspace haben nur autorisierte Benutzer.
Das primäre User Interface ist das Design Center, mit dem Sie die Verbindung
zum Workspace herstellen. Im Design Center können die Quellen und die Map-
pings definiert werden.
In der Sprache des OWB ist ein Mapping ein Objekt, indem der Datenfluss von der
Quelle zum Ziel definiert ist. Der erforderliche Code zur Implementierung der
ETL-Logik wird vom Warehouse Builder erstellt. Nach dem Design wird der gene-
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Der Oracle Warehouse Builder
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rierte Code in das Zielschema kopiert. Dieser Schritt wird Deployment-Prozess
genannt. Das Deployment erfolgt über den Control Center Manager, mit dem es
möglich ist, den generierten Code auf mehrere Zielsysteme zu verteilen.
Ein weiteres User Interface ist der Repository Browser, eine web-basierte Anwen-
dung. Darin können Sie das Design der Metadaten betrachten und Berichte
erstellen.
Abb. 23.1: Die Architektur des Oracle Warehouse Builder

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