Kapitel 8Ein Reservoir des Vertrauens

Noch vor dem Morgengrauen fuhr ich am Montag,dem 7. Januar 2008 über die hügeligen, von Bäumengesäumten Straßen Seattles zum allerersten Coffee Housevon Starbucks. Die ersten Lieferanten erweckten dieschmalen Gassen von Pike Place Market soeben zum Leben,als ich meinen persönlichen Schlüssel nahm und die Türzu dem dunklen Laden aufschloss. Es war so ruhig.

Die Espresso-Maschine schlief noch. Tüten mit Kaffeebohnen füllten die Regale neben Reihen von Porzellan-Tassen und Kaffee-Bechern. Ich fuhr mit der rechten Hand über den Original-Ladentresen aus Holz, fühlte mehr als drei Jahrzehnte Geschichte unter meinen Fingerspitzen. Ein Gefühl von Nostalgie überkam mich. In diesem Geschäft hatte ich als junger Mann gelernt, wie man Espresso macht. Das war so lange her. Lange vor meinen Kindern und Il Giornale. Bevor ich Starbucks kaufte, vor dem ersten öffentlichen Aktienangebot und vor Japan und Hunderten und dann Tausenden von Coffee Houses und Heerscharen von Partnern.

Ich stand dort im Dunkeln und versprach mir zweierlei.

Erstens würde ich mich als »neuer alter« CEO nicht einzig an unsere Geschichte klammern. Instinktiv begriff ich, dass wir zu unseren Wurzeln zurückkehren mussten, aber wenn dieses Erbe nicht mit einer Bereitschaft zur Neuerfindung und Innovation verbunden war, dann würden wir scheitern.

Zweitens würde es für die Fehler der Vergangenheit keine Schuldzuweisungen geben. Das wäre nicht nur unproduktiv, sondern angesichts des zunehmenden ...

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