Miriam Schmidt-Jüngst

Der Rufnamenwechsel als performativer Akt der Transgression

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Zeitungsschlagzeilen über Personen, die eine Geschlechtstransition vollziehen, bedienen sich häufig eines einfachen Schemas, um diesen öffentlichen Geschlechtswechsel sichtbar zu machen: „Aus Xfrüherer Rufname wird Yneuer Rufname“: „Aus Yvonne wird Balian“ (Welt online 21.11.2007), „Aus Bradley wird Chelsea Manning“ (NZZ 22.08.2013), „Aus Kathrin wurde Jared“ (Passauer neue Presse 30.09.2013). Der Namenwechsel wird so zum Synonym des Geschlechtswechsels, ganz selbstverständlich wird vorausgesetzt, dass den Leser_innen die Interpretation „neuer Name = neues Geschlecht“ mühelos gelingt. Kein anderer Wechsel sozialer Zugehörigkeit geht mit einem ähnlich ...

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