Microsoft Office Access 2007-Programmierung - Das Handbuch

BEISPIEL

HINWEIS

Damit haben Sie ein voll funktionstüchtiges Formular erzeugt, ohne eine einzige Zeile Quellcode oder eine

Eigenschaft editiert zu haben.

Steuerelemente-Assistenten (Beispiel)

Nicht ohne Grund kommen wir erst zum Schluss zu den Steuerelemente-Assistenten, ist doch deren Pro-

grammierung etwas komplexer als in den bisherigen Beispielen. Der Eintrittsprozedur werden diesmal zwei

Werte übergeben, der Name des gewählten Steuerelements (Control) sowie der Name des zugehörigen

Texts (Label):

Function StartControlAddIn(CtlName As String, LblName As String) As Integer

...

End Function

Bevor Sie jedoch versuchen, mit diesen beiden Werten etwas anzufangen, sollten Sie sich mit der Eigen-

schaft ActiveControl des Screen-Objekts näher beschäftigen. Speichern Sie diesen Wert in einer Objektvaria-

blen vom Typ Control, so können Sie später ohne Probleme auf alle Eigenschaften zugreifen.

Verwenden von

Screen.ActiveControl

Dim c As Control

Set c = Screen.ActiveControl

Doch bevor es so weit ist, müssen Sie sich wieder mit der Tabelle USysRegInfo auseinander setzen.

Optionen in der Tabelle USysRegInfo

Der Blick in die Tabelle:

Abbildung 15.77 Tabelle USysRegInfo (Ausschnitt)

Die erste Zeile legt einen neuen Schlüssel an.

Beachten Sie, dass diesmal zwei Unterschlüssel erzeugt werden müssen.

Der erste Unterschlüssel (im Beispiel »TextBox«) wählt den Steuerelementetyp aus, für den der Assistent

gedacht ist, der zweite Schlüssel dient der Unterscheidung, falls mehrere Assistenten (Wizards) für ein

Steuerelement vorhanden sind. In diesem Fall wird ein Auswahldialogfeld angezeigt. Der zweite Parameter

1003

Entwickeln von Assistenten und Add-Ins

HINWEIS

Kapitel 15: Anwendungsdesign

bestimmt, ob der Assistent auch für ein vorhandenes Steuerelement aufgerufen werden kann. Mit Descrip-

tion legen Sie eine Bezeichnung fest, die angezeigt wird, wenn es mehr als einen Wizard für das gewählte

Steuerelement gibt. Der Eintrag Library dürfte eindeutig sein, handelt es sich hier doch um den Namen der

Add-Ins-Datenbank. Funktion gibt den Namen der Eintrittsprozedur an.

Das Add-In-Formular

Unser Beispiel-Assistent hat die Aufgabe, die Konfiguration von Textfeldern zu verbessern. Neben dem

Steuerelementenamen soll auch die Eigenschaft ControlSource festgelegt werden. Dies jedoch nur dann,

wenn es sich um ein gebundenes Formular handelt.

Abbildung 15.78 Unser Assistent in der Entwurfsansicht

Seit Access 2007 die Formulare im Registerkartenformat anzeigt, ist es wichtig, dass Assistenten als Popup-

Fenster angezeigt werden (Eigenschaft Popup = True).

Sowohl Textfeld als auch Kombinationsfeld bleiben zunächst ungebunden, für den Inhalt sorgen wir per

VBA-Code.

Interaktion mit dem zu konfigurierenden Control

Wie schon erwähnt, sollte die Referenz auf das Steuerelement in einer Variablen gespeichert werden. Das

erledigen wir innerhalb der Form_Load-Ereignisprozedur:

Option Explicit

Private c As Control

Private Sub Form_Load()

On Error Resume Next

Das gerade erzeugte Control merken:

Set c = Screen.ActiveControl

If c.Parent.RecordSource <> "" Then listefüllen

End Sub

1004

Über die

Parent

-Eigenschaft des Steuerelements (Control) lässt sich das umgebende Formular ansprechen.

Sollte dieses gebunden sein, ist die

RecordSource

-Eigenschaft gesetzt, d. h., wir können das Kombinationsfeld

(ComboBox) mit den verfügbaren Feldnamen füllen:

Sub listefüllen()

On Error Resume Next

Dim db As DATABASE

Dim rs As Recordset

Dim s As String

Dim i As Integer

Set db = CurrentDb()

Set rs = db.OpenRecordset(c.Parent.RecordSource)

For i = 0 To rs.Fields.Count – 1

If s <> "" Then

s = s & ";""" & rs.Fields(i).Name & """"

Else

s = s & """" & rs.Fields(i).Name & """"

End If

combo1.RowSource = s

Next i

End Sub

Wie Sie dem Listing entnehmen können, erzeugen wir kurzzeitig ein

Recordset

-Objekt. Der Typ (Dynaset

oder Table) ist für unser Add-In uninteressant, wir müssen lediglich die

Fields

-Auflistung auslesen.

Für das Setzen der Eigenschaften des Steuerelements müssen wir natürlich ebenfalls sorgen:

Private Sub Button1_Click()

On Error Resume Next

If Text2.Value <> "" Then c.Name = Text2.Value

If combo1.value <> "" Then c.ControlSource = combo1.Value

DoCmd.Close acForm, Me.Name

End Sub

Natürlich ist obiger Wizard noch nicht »der Weisheit letzter Schluss«, die Grundfunktionalität eines Steuer-

elemente-Assistenten dürfte jedoch damit ausreichend geklärt sein. Insbesondere der Fehlerbehandlung

sollten Sie etwas mehr Zeit widmen, als es die Autoren tun konnten. Ein billiges On Errror Resume Next

wäre schlichtweg »Dünnbrettbohrerei« mit verhängnisvollen Auswirkungen.

Neben dem o.g. Steuerelemente-Assistenten könnten Sie auch einen Eigenschaften-Assistenten erstellen,

der dann über die Schaltfläche im Eigenschaftenfenster aktiviert wird:

Abbildung 15.79 Eigenschaften eines Formulars

1005

Entwickeln von Assistenten und Add-Ins