BEISPIEL
Kapitel 12: XML in Theorie und Praxis
XML – etwas Theorie
Mit XML (eXtensible Markup Language) hat sich in den letzten Jahren eine mächtige Metasprache für das
Speichern und Austauschen von Daten etabliert. Es gibt inzwischen kaum noch eine Anwendung, die nicht
mit XML-Unterstützung beworben wird.
XML ist allgegenwärtig, vieles bleibt dabei aber für den Programmierer unsichtbar, da es in Objekten ge-
kapselt ist bzw. von Access für Sie automatisch im Hintergrund erledigt wird.
Das vorliegende Kapitel kann keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, sondern nur einen ersten Ein-
blick vermitteln. Weitere Informationen zum Thema finden Sie in den Praxisbeispielen am Ende des vorlie-
genden Kapitels bzw. im Kapitel 10 (Microsoft SQL Server).
Allgemeines
Eine der wesentlichsten Ideen, die hinter dem Konzept von XML stehen, ist der Ansatz, Informationen
nicht nur darzustellen (wie zum Beispiel in HTML mit seiner festgelegten Syntax), sondern auch deren
Inhalt bzw. deren Struktur zu beschreiben. Gleichzeitig soll ein möglichst flexibler und einfacher Datenaus-
tausch zwischen verschiedenen Anwendungen und System-Plattformen möglich sein.
Wie auch bei HTML werden in XML Informationen im Textformat gespeichert. Die einzelnen Elemente
des Dokumentes werden durch so genannte Tags gekennzeichnet, diese können ineinander verschachtelt
sein.
Im Unterschied zu HTML handelt es sich bei XML jedoch um eine Metasprache, mit deren Hilfe sich neue
Sprachen zum Beschreiben von Dokumenten definieren lassen. Die Metasprache XML liefert quasi die
grammatikalischen Regeln für den Aufbau von Dokumenten.
HTML, eine klassische Beschreibungssprache, umfasst im Gegensatz dazu lediglich einen festen Satz von
vordefinierten Befehlen, der nicht einfach erweiterbar ist. HTML dient im Wesentlichen nur der Darstel-
lung von Informationen.
Das einfache Beispiel einer Adressliste soll den Unterschied verdeutlichen. In einer HTML-Datei würden
auch Sie die Informationen sicherlich in Form einer Tabelle darstellen.
Adressliste als HTML-Datei
<html><head><title>Adressen</title></head><body>
<table>
<tr>
<td>Name</td>
<td>Vorname</td>
<td>Strasse</td>
<td>PLZ</td>
<td>Ort</td>
</tr>
<tr>
<td>Müller</td>
<td>Norbert</td>
<td>Wiesenweg 3</td>
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<td>12345</td>
<td>Waldhausen</td>
</tr>
<tr>
...
</tr>
</table>
</body>
</html>
Die obigen Anweisungen sagen lediglich etwas über die Gestaltung der HTML-Seite aus. Einen Zusammen-
hang zwischen der Tabellenzelle »Name« und dem Inhalt »Müller« kann ein Programm nur schwer her-
stellen. Eine automatisierte Analyse und Weiterverarbeitung der Datei wird damit fast unmöglich.
Abbildung 12.1 Ansicht im Internet Explorer
Ein einfaches XML-Dokument (Adressverwaltung).
<Adressen>
<Adresse>
<Name>Müller</Name>
<Vorname>Norbert</Vorname>
<Strasse>Wiesenweg 3</Strasse>
<PLZ>12345</PLZ>
<Ort>Waldhausen</Ort>
</Adresse>
<Adresse>
<Name>Schmidt</Name>
<Vorname>Hans</Vorname>
<Strasse>Brunnengasse 27</Strasse>
<PLZ>23451</PLZ>
<Ort>Wiesenburg</Ort>
</Adresse>
</Adressen>
Wie Sie sehen, steht bei XML die Datenstruktur im Vordergrund. Eine Datenbank-Anwendung, wie zum
Beispiel Access, kann relativ leicht feststellen, welche Elemente sich als relationale Tabelle(n) abbilden und
importieren lassen.
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XML – etwas Theorie

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