Microsoft Office Access 2007-Programmierung - Das Handbuch

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Kapitel 9: Fortgeschrittene Datenbankprogrammierung

Tabellendefinition

Eines der wichtigsten Einsatzgebiete der ADOX findet sich beim Erstellen und Verwalten von Tabellen mit

den zugehörigen Indizes.

Dreh- und Angelpunkt ist – wie wohl nicht anders zu erwarten – ein initialisiertes Catalog-Objekt.

Zwei Varianten bieten sich an:

■ Erstellen einer neuen Datenbank mit nachfolgender Verwendung des Catalog-Objekts.

■ Initialisieren des Catalog-Objekts mit der ActiveConnection-Eigenschaft.

Die erste Variante wurde bereits im vorhergehenden Abschnitt beschrieben, die zweite Variante zeigt das

folgende Beispiel.

Verwenden der

ActiveConnection

-Eigenschaft:

Dim cat As ADOX.catalog

Set cat = New ADOX.catalog

cat.Create "Provider=Microsoft.ACE.OLEDB.12.0;Data Source=C:\Kunden.accdb"

Verwenden der aktuellen Datenbank:

Dim cat As New ADOX.Catalog

cat.ActiveConnection = Application.CurrentProject.Connection

Für die Tabellendefinition brauchen Sie neben dem schon erwähnten Catalog-Objekt, das die Datenbank

repräsentiert, noch ein Table-Objekt.

Tabellendefinition:

Dim cat As New ADOX.Catalog

Dim tbl As New Table

cat.Create "Provider=Microsoft.ACE.OLEDB.12.0;Data Source=c:\kunden.accdb"

Das bereits mit

New

erzeugte

Table

-Objekt hat weder einen Namen noch ist in der Datenbank eine Tabelle

angelegt worden. Kümmern wir uns also zuerst um den Tabellenbezeichner:

tbl.Name = "Kundenstammdaten"

Für die Tabellennamen gelten die Konventionen des jeweiligen Datenbankformats.

Vorsicht mit Sonderzeichen im Tabellennamen!

Als Nächstes können wir uns mit den Tabellenspalten beschäftigen. Verwenden Sie die

Append

-Methode der

Columns

-Auflistung, um neue Tabellenspalten einzufügen.

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tbl.Columns.Append "Nachname", adVarWChar, 50

tbl.Columns.Append "Vorname" , adVarWChar, 50

Die drei wichtigsten Eigenschaften – Spaltenname, Datentyp und Feldgröße – können Sie bereits an dieser

Stelle festlegen. Abschließend muss das neue

Table

-Objekt auch dem Catalog, d.h. der Datenbank, hinzuge-

fügt werden:

cat.Tables.Append tbl

Die folgende Tabelle zeigt die zulässigen Datentypen:

Konstante Beschreibung

adTinyInt 1 Byte Ganzzahl

adSmallInt 2 Byte Ganzzahl

adInteger 4 Byte Ganzzahl

adBigInt 8 Byte Ganzzahl

adUnsignedTinyInt 1 Byte Ganzzahl ohne Vorzeichen

adUnsignedSmallInt 2 Byte Ganzzahl ohne Vorzeichen

adUnsignedInt 4 Byte Ganzzahl ohne Vorzeichen

adUnsignedBigInt 8 Byte Ganzzahl ohne Vorzeichen

adDecimal Dezimaler Variant-Typ

adSingle Gleitkommawert mit 4 Bytes (–3,402823E38 bis –1,401298E–45 für negative Werte; 1,401298E–45 bis

3,402823E38 für positive Werte)

adDouble Gleitkommawert mit 8 Bytes (-1,79769313486232E308 bis –4,94065645841247E-324 für negative,

4,94065645841247E–324 bis 1,79769313486232E308 für positive Werte)

adCurrency Währungswert, eine Festkommazahl mit vier Stellen hinter dem Komma. Sie wird als 8 Byte umfassende

Ganzzahl mit Vorzeichen, skaliert mit 10.000, gespeichert.

adNumeric Numerischer Typ

adBoolean Boole'scher Variant-Typ. 0 ist False und <> 0 ist True

adUserDefined Benutzerdefinierter Datentyp mit variabler Länge.

adVariant Automatisierungs-Variant-Typ.

adGUID Globaler eindeutiger Bezeichner (Globally Unique Identifier, GUID)

adDate Automatisierungsdatum, das als Wert vom Typ Double gespeichert wird

adDBDate Datenstruktur von Datenbankdatumsangaben

adDBTime Datenstruktur von Datenbankzeitangaben

adDBTimeStamp Struktur des Datenbankzeitstempels

adBSTR Eine mit Nullzeichen endende Zeichenfolge (Unicode)

adChar Zeichenfolge mit fester Länge

adVarChar Zeichenfolge mit variabler Länge

Tabelle 9.3 Datentypen

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Datenbankverwaltung mit ADOX

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Kapitel 9: Fortgeschrittene Datenbankprogrammierung

Konstante Beschreibung

adLongVarChar Zeichenfolge mit Long-variabler Länge

adWChar Zeichenfolge mit Wide-fester Länge

adVarWChar (Standard) Zeichenfolge mit Wide-variabler Länge

adLongVarWChar Zeichenfolge mit Long-/Wide-variabler Länge

adBinary Binärdaten mit fester Länge

adVarBinary Binärdaten mit variabler Länge

adLongVarBinary Binärdaten mit Long-variabler Länge

Tabelle 9.3 Datentypen (Fortsetzung)

Wie Sie sehen, haben die Microsoft-Entwickler bezüglich der Datentypen nicht gegeizt.

Möchten Sie den Datentyp einer Tabellenspalte erfahren, nutzen Sie einfach die Type-Eigenschaft des je-

weiligen Column-Objekts.

Ermitteln des Datentyps:

debug.print tbl.Columns("Nachname").Type

Beachten Sie, dass nicht jeder Daten-Provider alle Datentypen unterstützen muss.

Die Type-Eigenschaft ist nach dem Anhängen an eine Auflistung schreibgeschützt.

Die bisher vorgestellten Möglichkeiten können jedoch bei weitem nicht überzeugen. Weitere Möglich-

keiten, die Eigenschaften von Tabellenspalten zu beeinflussen, scheinen auf den ersten Blick nicht zu

existieren. Doch halt, da war doch noch die Properties-Auflistung, die jedem Column-Objekt zugeordnet ist.

Eigenschaft Bedeutung

Autoincrement Zählerfeld

Default Der Defaultwert für diese Spalte

Description Kurzbeschreibung

Nullable Nullwerte zulässig

Fixed Length Feld mit fester Länge

Seed Startwert für Zähler

Increment Inkrement für Zähler

Jet OLEDB:Column Validation Text Jet: Fehlermeldung bei Verletzung der Regel

Jet OLEDB:Column Validation Rule Jet: Eingaberegel

Tabelle 9.4 Zusätzliche Eigenschaften

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Eigenschaft Bedeutung

Jet OLEDB:AutoGenerate Jet: GUID-Werte

Jet OLEDB:Compressed UNICODE Strings Jet: Unicode-Zeichen werden komprimiert

Jet OLEDB:Allow Zero Length Jet: Leerstring ist zulässig

Jet OLEDB:Hyperlink Jet: Feld enthält Hyperlink-Informationen

Tabelle 9.4 Zusätzliche Eigenschaften (Fortsetzung)

Das folgende Erzeugen eines Zählerfeldes

Dim cat As New ADOX.Catalog

Dim tbl As New Table

cat.ActiveConnection = "Provider=Microsoft.ACE.OLEDB.12.0;Data Source=c:\Kunden.accdb;"

tbl.Name = "Kundenstammdaten"

tbl.Columns.Append "Id", adInteger

tbl.Columns("Id").Properties("AutoIncrement") = True

... wird fehlschlagen. Der Grund ist recht einfach: Zu diesem Zeitpunkt besteht keinerlei Verbindung zwi-

schen Tabellendefinition und Datenbank (bzw. dem Datenbanktyp). Mit Hilfe der

ParentCatalog

-Eigenschaft

werden

Catalog

und

Table

miteinander verbunden, damit sind auch die Properties zugänglich:

cat.Create ("Provider=Microsoft.ACE.OLEDB.12.0;Data Source=C:\Kunden.accdb;")

tbl.Name = "Kundenstammdaten"

Set tbl.ParentCatalog = cat

...

tbl.Columns.Append "Id", adInteger

tbl.Columns("Id").Properties("AutoIncrement") = True

...

cat.Tables.Append tbl

Weitere Spalten-Optionen für die Tabelle können Sie über die Attributes-Eigenschaft (Long-Wert) festlegen:

Konstante Beschreibung

adColFixed Die Tabellenspalte hat eine feste Länge.

adColNullable Die Tabellenspalte kann Null-Werte enthalten.

Tabelle 9.5 Werte für die Attributes-Eigenschaft

Sie können beide Konstanten miteinander kombinieren.

Spalte erzeugen, die auch NULL-Werte enthalten darf:

tbl.Columns.Append "Vorname", adVarWChar, 50

tbl.Columns("Vorname").Attributes = adColNullable

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Datenbankverwaltung mit ADOX