Kapitel 34
Visual Basic für Applikationen
724
Um sich den Code auf einem bestimmten Modulblatt anzusehen oder um den Code zu einem For-
mular oder Bericht anzuzeigen, klicken Sie doppelt auf den entsprechenden Eintrag im Projekt-
Explorer.
Abbildg. 34.5
Verschiedene Ansichten des Projekt-Explorers
Variablen
Um Berechnungen in Programmen durchführen zu können, müssen Werte in der Regel zwischen-
gespeichert werden, wozu Variablen verwendet werden. Sie können sich eine Variable wie eine
elektronische Schublade vorstellen, in die genau ein Wert eines bestimmten Typs hineingelegt oder
herausgenommen werden kann. Der Name der Variablen ist die Aufschrift auf der Schublade.
Variablen deklarieren
Eine Variable zu deklarieren bedeutet, sie festzulegen. Das geschieht zum einen über ihren Namen,
zum anderen über ihren Datentyp. In Access gibt es zwei Möglichkeiten, Variablen zu deklarieren.
Variablen können explizit sowie implizit deklariert werden.
Explizite Deklaration von Variablen
Mit der Anweisung
Option Explicit
(Menübefehl Extras/Optionen, Registerkarte Editor, Option
Variablendeklaration erforderlich) sind Sie gezwungen, Variablen vor ihrer Verwendung zu deklarie-
ren. Sie sollten sich dies auf jeden Fall angewöhnen, um Fehler zu vermeiden.
Die Deklaration kann wie in den folgenden Zeilen erfolgen:
Dim intAnzahl As Integer
Dim dblNetto As Double
Dim strName As String
Variablen
725
Programmierung
Damit werden die Variablen
intAnzahl
,
dblNetto
und
strName
als
Integer
,
Double
bzw.
String
(also
Text) festgelegt. Deklarieren Sie eine Variable in der Form
so erhält die Variable automatisch den Datentyp
Variant
. Mehrere Deklarationen lassen sich, durch
Komma getrennt, hinter einem
Dim
-Befehl angeben:
Eine Deklaration in der Form
ist zwar gültig und syntaktisch korrekt, allerdings wird nur die Variable
strKommentar
als Variable
vom Typ
String
deklariert. Die beiden anderen erhalten den Typ
Variant
. In den meisten Pro-
grammen sollte dies nicht zu Problemen führen, aber es kann durchaus eine Fehlerquelle sein.
Implizite Deklaration von Variablen
Ist in einem Modul der Befehl
Option Explicit
nicht angegeben, verwendet Access die implizite
Deklaration von Variablen. Das bedeutet, eine Variable wird mit ihrer ersten Verwendung einge-
führt und automatisch deklariert. Wir möchten Ihnen von der Verwendung der impliziten Deklara-
tion abraten, denn sie kann zu Fehlern führen. Im Modul in Abbildg. 34.6 wird implizit deklariert.
Abbildg. 34.6
Implizite Deklaration
Egal, welchen Kilometerwert Sie angeben, das Ergebnis in der
MsgBox
ist immer »Die Länge in Meter
ist: 0«. Sehen Sie den Fehler? In der vierten Zeile wurde
dblKiloneter
anstelle von
dblKilometer
geschrieben. Aufgrund der impliziten Deklaration bemerkt Access den Schreibfehler nicht, sondern
erzeugt eine neue Variable mit dem Namen
dblKiloneter
, die standardmäßig mit dem Wert 0 initia-
lisiert ist.
Hätten Sie die explizite Deklaration verwendet, so hätte Access Sie beim Starten des Programms auf
den Fehler aufmerksam gemacht, wie Sie in Abbildg. 34.7 sehen können.
Dim xyz
Dim strTmp As String, intZähler As Integer, dblWert As Double
HINWEIS
Dim strFilmtitel, strOriginal, strKommentar As String
Kapitel 34
Visual Basic für Applikationen
726
Abbildg. 34.7
Fehlermeldung bei expliziter Deklaration
Variablentypen
Access verwendet standardmäßig für alle Variablen den Datentyp
Variant
, wenn Sie es nicht anders
angeben. Dieser Datentyp kann numerische Daten, Zeichenfolgen, Datums- und Zeitwerte, Daten-
felder oder Objekte speichern. Die Arbeit mit diesem Datentyp ist zwar sehr einfach; effizienter
jedoch ist es, einer Variablen den Datentyp zuzuweisen, den Sie wirklich benötigen. Beispielsweise
benötigt eine Variable vom Datentyp
Variant
16 Byte Speicherplatz im Hauptspeicher. Werden für
diese Variable aber nur ganze Zahlen kleiner als 255 verwendet, ist es sinnvoller, sie als Byte zu spei-
chern, da für diesen Datentyp nur ein
Byte
zum Speichern benötigt wird. Zudem muss beim Kom-
pilieren von Variablen des Datentyps
Variant
der Compiler jeweils entscheiden, welcher Datentyp
für die Variable wirklich verwendet wird, was den Vorgang des Kompilierens aufwändiger macht.
Zuletzt hilft das Deklarieren einer Variablen mit einem bestimmten Datentyp, Fehler zu vermeiden.
Soll eine Variable von einem bestimmten Datentyp sein und wird ihr beispielsweise ein Wert von
einem falschen Datentyp zugewiesen, gibt es eine Fehlermeldung. Der Typ
Variant
hingegen ermög-
licht jede Zuweisung.
Tabelle 34.2 zeigt die möglichen Datentypen in Access mit ihren Wertebereichen und dem benötig-
ten Speicherplatz an.
Tabelle 34.2
Aufstellung der in Access verwendeten Datentypen
Datentyp Art Wertebereich Interne Größe
Byte Ganze Zahl 0...255 1 Byte
Integer Ganze Zahl -32.768 bis 32.767 2 Bytes
Long Integer Ganze Zahl -2.147.483.648 bis 2.147.483.647 4 Bytes
Single Fließkommazahlen
(Dezimalzahlen)
Zahlen mit insgesamt sieben Stellen 4 Bytes
Double Fließkommazahlen
(Dezimalzahlen)
Zahlen mit insgesamt 15 Stellen 8 Bytes
Decimal Fließkommazahlen
(Dezimalzahlen)
Zahlen mit insgesamt 28 Stellen 12 Bytes

Get Microsoft Office Access 2007 - Das Handbuch now with the O’Reilly learning platform.

O’Reilly members experience books, live events, courses curated by job role, and more from O’Reilly and nearly 200 top publishers.