Überbelichtung und Unterbelichtung

Stellen Sie sich vor, Schneewittchen, eine aufstrebende junge Fotografin, kommt ins Haus der sieben Zwerge. Jeder Zwerg hat eine Digitalkamera auf dem Tisch hinterlassen. Schneewittchen probiert die erste Kamera aus, eine gewaltige, klobige DSLR, aber der Monitor zeigt: Ihre Aufnahme ist total überbelichtet.

Dann probiert Schneewittchen eine mittelgroße, halbautomatische Kamera aus, aber wie Sie sich schon gedacht haben: Diesmal ist das Bild im LCD-Monitor ganz dunkel.

Endlich versucht es Schneewittchen mit einer kleinen Schnappschuss-Kamera. Und da meine Fabel nicht von Hardware, sondern von Belichtung handelt, ist das Bild dieser kleinen Kamera genau richtig belichtet.

Nachdenklich löffelt Schneewittchen ihren Haferbrei und wird langsam müde, da denkt sie: »Warum ist die richtige Belichtung eigentlich so verdammt wichtig? Und was soll das überhaupt sein, eine ›richtige Belichtung‹?«

Das sind beides gute Fragen. Man sagt, eine Belichtung ist »richtig« oder »korrekt«, wenn die Belichtungseinstellungen nach üblicher Lesart des Lichts auf den Lichteinfall abgestimmt sind. Viele technische Feinheiten entscheiden darüber, wie eine Kamera versucht, eine solche durchschnittliche Belichtung zu erreichen. Die dafür verwendete Methode ist aber nicht so wichtig, wie die Kamerahersteller Sie glauben machen wollen, und so kompliziert, dass ich sie hier nicht erklären möchte.

Erklären möchte ich dagegen, dass die so genannte »richtige« Belichtung fast immer ...

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