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KAPITEL 1
Implementieren von Microsoft Hyper-V
Mit der Veröffentlichung von Hyper-V für Microsoft Windows Server 2008 gehört auch
Microsoft zum erlesenen Kreis der Hersteller, die einen hardwaregestützten Hypervisor
anbieten. Einen Hypervisor kann man als ein Softwaremodul betrachten, dessen Aufgabe es
ist, Hardwareressourcen für virtualisierte Gastbetriebssysteme bereitzustellen. Hypervisoren
ändern die Art, wie IT-Profis die Workload (Arbeitsauslastung) für Server verwalten. Wenn
Sie in Produktivdatencentern einen Hypervisor einsetzen, um Arbeiten zu virtualisieren,
wandeln Sie in gewisser Weise reale (physische) Server in Ressourcenpools um, die eine
einzige Funktion haben: Sie stellen die Ressourcen bereit, die erforderlich sind, um die
virtuellen Workloads erledigen zu können. Zu den Ressourcen gehören zum Beispiel Pro-
zessorkerne, Arbeitsspeicher (RAM), Netzwerkkarten und Massenspeicher (Storage). Das
bedeutet, dass auch eine neue Art von IT-Profi gefragt ist, nämlich der Ressourcenpool-
administrator.
Ressourcenpooladministratoren verwalten die Hardware, die zur Erledigung der virtuellen
Workloads oder zur Unterstützung von virtuellen Diensten erforderlich sind, also der Netz-
werkdienste, die bisher in herkömmlicher Weise betrieben wurden und nun virtualisiert
werden. Die Virtualisierung von Workloads ermöglicht es Organisationen, die vorhandene
Hardware effektiver zu nutzen. Nachdem Organisationen in aller Welt feststellen mussten,
dass ihre teuren Server oft nur zu höchstens 15 Prozent ausgelastet waren, wandten sie sich
der Virtualisierung zu, um die Workload der (realen) Server auf 80 Prozent oder mehr zu
steigern. Ein realer Server kann mehrere virtuelle Workloads übernehmen. Pro Server
können gewöhnlich 10 oder mehr völlig unterschiedliche Workloads durchgeführt werden.
Auf diese Weise werden vorhandene Geräte effizienter genutzt und es reicht eine geringere
Anzahl von Geräten aus, um die anfallenden Arbeiten zu erledigen. Anders gesagt: das
Datencenter wird grüner.
Hypervisorserver führen ihre Workloads innerhalb von virtuellen Computern aus, also von
Betriebssysteminstanzen, die sich die verfügbaren Hardwareressourcen teilen. Bei diesen
Betriebssystemen auf x86-Basis kann es sich um Windows oder Linux in 32-Bit- oder 64-
Bit-Versionen handeln. Hypervisoren unterstützen keine Betriebssysteme, die nicht auf Basis
von x86 entwickelt wurden, wie zum Beispiel Betriebssysteme für Itanium-Prozessoren.
Diese virtuellen Computer (oder virtuelle Maschinen) werden verwendet, um die gewohnten
Netzwerkdienste anzubieten, auf die Organisationen bei ihrer Arbeit angewiesen sind. IT-
Profis verwalten diese Workloads, wie sie es bisher gewohnt waren. Ein virtueller Computer
kann sich gegenüber der Außenwelt genau so verhalten und mit ihr kommunizieren wie ein
realer Computer. Allerdings hat sich die Verwaltung der realen Computer verändert.
Dieses neue Betriebsmodell stuft Serverhardware auf dieselbe Stufe zurück, auf der sich
bisher Geräte wie Router, Switches und Massenspeicher befanden. Server sind einfach nur
Ressourcen, die zu hochverfügbaren Clustern zusammengefasst werden, um sicherzustellen,
dass die Workloads, mit denen Endbenutzer Kontakt haben, stets verfügbar sind. Der Res-
sourcenpooladministrator ist für die Erstellung, Konfiguration, Bereitstellung und Verwal-

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