518 Kapitel 9: Schützen der Hyper-V-Ressourcenpools
Lektion 1: Schützen des Ressourcenpools
Auf einem einzelnen Server eine Datensicherung durchzuführen, ist relativ einfach. Die
Sicherung eines Hostservers, auf dem viele virtuelle Computer ausgeführt werden, ist dage-
gen deutlich komplexer. Sichern Sie nur den Host und dann die Dateien, aus denen die virtu-
ellen Computer bestehen, oder führen Sie in den virtuellen Computern interne Sicherungen
durch? Die richtige Strategie zu erarbeiten ist der Schwerpunkt dieses Kapitels.
Am Ende dieser Lektion kennen Sie sich mit folgenden Themen aus:
Planen der Datensicherung
Durchführen der Datensicherung für Hosts
Verwalten der Sicherungen von Hosts
Wiederherstellen von Hostservern
Durchführen von Live-Sicherungen mit VSS und DPM
Durchführen von Sicherungen in virtuellen Computern
Wählen zwischen Sicherungen und Snapshots
Wiederherstellen von virtuellen Computern
Veranschlagte Zeit für diese Lektion: 60 Minuten
Strategien zum Schutz von Hyper-V-Hosts
Die Sicherung von Hostservern bedeutet, dass drei verschiedene Objekttypen gesichert
werden müssen:
Betriebssystem Die Partition, auf der das Betriebssystem installiert wurde und die
die Stammpartition des Hostservers darstellt
Datenpartitionen Die Festplatte(n) mit den virtuellen Dienstangeboten
Inhalte virtueller Computer Der Inhalt der virtuellen Dienstangebote muss eben-
falls gesichert werden. Das wird in der nächsten Lektion ausführlicher beschrieben.
Hostserver gehören zur einfachsten Serverart, weil sie nur eine einzige wichtige Rolle über-
nehmen: die Virtualisierung. Wenn Sie Ihre Infrastruktur richtig aufbauen, ist die Sicherung
dieser Computer relativ leicht. Die ideale Infrastruktur für Hostserver sieht die Verbindung
der Server mit einem geeigneten gemeinsam verwendeten Massenspeicher (shared storage)
vor. Am besten wird jedes einzelne Datenlaufwerk des Servers von dieser gemeinsamen
Massenspeicher-Infrastruktur bereitgestellt. Dadurch erhalten Sie einen mehrstufigen Schutz
gegen System- oder Datenverluste:
Jede Partition kann mit dem Volumeschattenkopie-Dienst (VSS) oder dem internen
Snapshot-Tool der Speichereinheit geschützt werden. Das ist die erste Stufe.
Die zweite Stufe bilden die Volumeschattenkopien der virtuellen Computer auf dem
Datenlaufwerk. Diese Kopien werden regelmäßig erstellt, wenn es sich bei dem
Speicherlaufwerk um einen freigegebenen Ordner handelt.
Die dritte Schutzstufe bietet die Failover-Clusterunterstützung.
Die letzte Stufe bilden die Sicherungen der Festplatten des Hostsystems.
Lektion 1: Schützen des Ressourcenpools 519
Die meisten dieser Methoden konzentrieren sich auf den Schutz der virtuellen Computer. Im
Fall der virtuellen Computer verwenden Sie neue Notfall-Wiederherstellungsmethoden. Da
Hyper-V-Hostserver aber eine Stammpartition haben, auf der das Betriebssystem Windows
Server 2008 ausgeführt wird, können Sie einen nicht richtig arbeitenden Hostserver mit den
üblichen Wiederherstellungsmethoden für Windows Server wieder zum Laufen bringen.
Dazu gehören:
Wiederherstellung von alten Treibern Wenn Ihr Computer wegen eines fehlerhaf-
ten Treibers instabil wird, können Sie die vorherige Version des Treibers wiederher-
stellen, sofern Sie sich noch auf dem Computer anmelden können. Dazu öffnen Sie im
Geräte-Manager das Eigenschaftsdialogfeld des Geräts. Den Geräte-Manager finden
Sie zum Beispiel nach dem Start des Server-Managers unter dem Knoten Diagnose.
Klicken Sie das fehlerhafte Gerät mit der rechten Maustaste an, wählen Sie Eigen-
schaften, klicken Sie auf die Registerkarte Treiber und wählen Sie Vorheriger Treiber
(Abbildung 9.1).
Abbildung 9.1 Wiederherstellen des vorherigen Treibers
Deaktivieren von Treibern Sie können den Geräte-Manager auch verwenden, um
fehlerhafte Geräte zu deaktivieren. Suchen Sie dazu im Geräte-Manager das betref-
fende Gerät heraus, klicken Sie es mit der rechten Maustaste an und wählen Sie im
Kontextmenü Deaktivieren.
Letzte als funktionierend bekannte Konfiguration Wie in den älteren Windows-
Versionen gibt es auch im erweiterten Startmenü von Windows Server 2008 den
Menüpunkt Letzte als funktionierend bekannte Konfiguration. Damit lässt sich die
Registrierung in einen Zustand zurückversetzen, in dem sie sich befand, bevor Sie
Änderungen vorgenommen haben. Dieser Menüpunkt wird zugänglich, wenn Sie beim
Hochfahren des Computers auf
F8 drücken. Außerdem erhalten Sie auf diese Weise
Zugang zu einer Reihe von verschiedenen Startmodi: Abgesicherter Modus, Abge-
sicherter Modus mit Netzwerktreibern und so weiter. Sie können diese verschiedenen
Betriebsmodi auch verwenden, um eine nicht richtig funktionierende Windows Server
2008-Installation zu reparieren.

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