Die Einführung
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Wenn Sie wirklich lernen möchten, und zwar schneller und nachhaltiger, dann schenken
Sie Ihrer Aufmerksamkeit Aufmerksamkeit. Denken Sie darüber nach, wie Sie denken.
Lernen Sie, wie Sie lernen.
Die Meisten von uns haben in ihrer Jugend keine Kurse in Metakognition oder Lernthe-
orie gehabt. Es wurde von uns erwartet, dass wir lernen, aber nur selten wurde
uns auch beigebracht, wie man lernt.
Wir nehmen aber an, dass Sie wirklich lernen möchten, wie Sie Webseiten
erstellen. Und wahrscheinlich möchten Sie nicht viel Zeit aufwenden. Und
Sie wollen sich an das erinnern, was Sie lesen, und es anwenden können. Und
deshalb müssen Sie es verstehen. Wenn Sie so viel wie möglich von diesem
Buch protieren wollen oder von irgendeinem anderen Buch oder einer
anderen Lernerfahrung, übernehmen Sie Verantwortung für Ihr Gehirn. Ihr
Gehirn im Zusammenhang mit diesem Lernstoff.
Der Trick besteht darin, Ihr Gehirn dazu zu bringen, neuen Lernstoff als
etwas wirklich Wichtiges anzusehen. Als entscheidend für Ihr Wohlbenden.
So wichtig wie ein Tiger. Andernfalls stecken Sie in einem dauernden
Kampf, in dem Ihr Gehirn sein Bestes gibt, um die neuen Inhalte davon
abzuhalten, hängen zu bleiben.
Metakognition: Nachdenken übers Denken
Wie könnte ich mein
Gehirn wohl dazu krie-
gen, diesen Kram zu
behalten ...
Wie bringen Sie also Ihr Gehirn dazu, HTML & CSS
für so wichtig zu halten wie einen Tiger?
Da gibt es den langsamen, ermüdenden Weg oder den schnelleren, effektiveren Weg. Der langsame
Weg geht über bloße Wiederholung. Natürlich ist Ihnen klar, dass Sie lernen und sich sogar an die
langweiligsten Themen erinnern können, wenn Sie sich die gleiche Sache immer wieder einhämmern.
Wenn Sie nur oft genug wiederholen, sagt Ihr Gehirn: »Er hat zwar nicht das Gefühl, dass das wichtig
ist, aber er sieht sich dieselbe Sache immer und immer wieder an – dann muss sie wohl wichtig sein.«
Der schnellere Weg besteht darin, alles zu tun, was die Gehirnaktivität erhöht, vor allem ver-
schiedene Arten von Gehirnaktivität. Eine wichtige Rolle dabei spielen die auf der vorhergehenden
Seite erwähnten Dinge – alles Dinge, die nachweislich helfen, dass Ihr Gehirn für Sie arbeitet. So hat
sich z.B. in Untersuchungen gezeigt: Wenn Wörter in den Abbildungen stehen, die sie beschreiben
(und nicht irgendwo anders auf der Seite, z.B. in einer Bildunterschrift oder im Text), versucht Ihr
Gehirn herauszunden, wie die Wörter und das Bild zusammenhängen, und dadurch feuern mehr
Neuronen. Und je mehr Neuronen feuern, umso größer ist die Chance, dass Ihr Gehirn mitbe-
kommt: Bei dieser Sache lohnt es sich aufzupassen und vielleicht auch, sich daran zu erinnern.
Ein lockerer Sprachstil hilft, denn Menschen tendieren zu höherer Aufmerksamkeit, wenn ihnen
bewusst ist, dass sie ein Gespräch führen – man erwartet dann ja von ihnen, dass sie dem Gespräch
folgen und sich beteiligen. Das Erstaunliche daran ist: Es ist Ihrem Gehirn ziemlich egal, dass die
»Unterhaltung« zwischen Ihnen und einem Buch stattndet! Wenn der Schreibstil dagegen formal
und trocken ist, hat Ihr Gehirn den gleichen Eindruck wie bei einem Vortrag, bei dem in einem
Raum passive Zuhörer sitzen. Nicht nötig, wach zu bleiben.
Aber Abbildungen und ein lockerer Sprachstil sind erst der Anfang.

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