Planung
Entscheidungs-
unterstützung
Data
Mining
Geschäfts-
optimierung
Servicequalität:
Monitoring +
Steuerung
Problem-
behandlung +
Risko-
management
Business
Simulation
ERP-DB
externe Datenquellen
Data Warehouse
Abbildung 9.4: Business Intelligence – Data Warehouse und Aufgaben
auftretende Probleme frühzeitig zu erkennen und ein betriebliches Risikoma-
nagement zu unterstützen. Neben der Durchführung von What-If-Analysen las-
sen sich auch Geschäftsprozesssimulationen oder andere, für das Unternehmen
relevante Simulationen auf der Datengrundlage des Data Warehouse aufbauen.
Ebenso können eine Vielzahl von Methoden und Techniken eingesetzt werden,
um eine Geschäftsoptimierung durchzuführen. Um weitere, häufig unbekann-
te, Regeln oder Zusammenhänge aufzudecken, können Data-Mining-Methoden
eingesetzt werden.
9.2 Reporting
In diesem Abschnitt wollen wir knapp auf Fragen der Unterstützung des Ma-
nagements hinsichtlich der Erstellung von Berichten und Kennzahlen einge-
hen. Oft werden auf der Entscheidungsebene Berichte genutzt, um in kurzer
Zeit einen Überblick über den aktuellen Stand, mögliche Prognosen oder die
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Aufdeckung von Risiken zu ermöglichen. Dabei kann unterschieden werden in
(vergleiche hierzu auch [KMU04]):
Standardberichte,
die Generierung von Ad-hoc-Berichten sowie
Berichte zur Früherkennung.
Zum Reporting gehören sowohl die Erstellung als auch die Verteilung der Be-
richte.
Abbildung 9.5 zeigt einen Beispielreport, welcher aus textuellen, nume-
rischen und grafischen Informationen besteht. Ziel des Reporting ist, einen
schnellen und leicht zugänglichen Überblick für die im jeweiligen Verantwor-
tungsbereich liegenden Informationen zu ermöglichen. Grafische Elemente wie
Diagramme, aber auch Tabellen sind daher ein wichtiger Bestandteil, um In-
formationen bedarfsgerecht aufzubereiten.
Report
24.11.2011
Marktentwicklung
Jahr 2011
Verkauf von Rotwein: 12,2 Mio.
Verkauf von Weißwein: 9,4 Mio.
Verkauf von Rosewein: 6,8 Mio.
1.Halbjahr
Verkauf von Rotwein: 6,8 Mio.
Verkauf von Weißwein: 6 Mio.
Verkauf von Rosewein: 2,5 Mio.
2.Halbjahr
Verkauf von Rotwein: 5,4 Mio.
Verkauf von Weißwein: 3,4 Mio.
Verkauf von Rosewein: 4,3 Mio.
Rotwein
Weißwein
Rosé
Umsatz: 10,3 Mio
Gewinn: 2,1 Mio
Herstellung
Mitarbeiter-
zufriedenheit
Kunden-
zufriedenheit
Vertrieb
Abbildung 9.5: Generierter Bericht (Beispiel)
Standardberichte werden einmalig im Reporting-Werkzeug erstellt und
dann in Abhängigkeit des Bedarfs automatisch generiert. So werden in der Pra-
9.2 Reporting 273
aktuelle Struktur
P.-Gruppe Pakete 2010 Pakete 2011
Weißwein 3000 3000
Rotwein 1000 2000
historische Wahrheit
P.-Gruppe Pakete 2010 Pakete 2011
Weißwein 2000 3000
Rotwein 2000 2000
alte Struktur
P.-Gruppe Pakete 2010 Pakete 2011
Weißwein 2000 2000
Rotwein 2000 2000
vergleichbare Resultate
P.-Gruppe Pakete 2010 Pakete 2011
Weißwein 2000 2000
Rotwein 1000 1000
Abbildung 9.6: Report-Ergebnisse eines Datenbestandes mit unterschiedlichen Berichts-
anforderungen
xis häufig zeitgesteuerte Berichte erzeugt und verteilt. Neben diesen periodi-
schen Berichten, z.B. auf Wochen- oder Monatsbasis, können Berichte auch au-
tomatisch erzeugt werden, wenn definierte Ereignisse wie das Unterschreiten
von Schwellenwerten auftreten. In diesem Fall wird der Auslöser als Frühin-
dikator angesehen und der dazu generierte Bericht soll Risiken und Potenziale
aufzeigen, um zeitnah reagieren zu können.
Das Ad-hoc-Reporting stellt eine Möglichkeit dar, individuelle und bedarfs-
gerechte Berichte zu erstellen. Hierbei sind vom Anwender spezifische Kennt-
nisse wie beispielsweise die Anfragesprachen im Data Warehouse Vorausset-
zung. OLAP-Analysen, wie in Kapitel 5 aufgezeigt, sind dabei häufig Ausgangs-
punkt und werden dann im Bericht visualisiert aufbereitet. Während das Ad-
hoc-Reporting zum analyseorientierten Business Intelligence gezählt werden
kann, stellt das Standard-Reporting eine wichtige Aufgabe im Sinne des wei-
ten BI-Verständnisses dar.
In Abschnitt 3.4 des Kapitels Modellierung von Data Warehouses haben
wir sich langsam ändernde Dimensionen behandelt. An dieser Stelle wollen
wir noch einmal kurz zusammentragen, welchen Einfluss die Slowly Changing
Dimensions auf die Berichte haben. Wir nutzen erneut das Beispiel aus Ab-
bildung 3.19. Nach den unterschiedlichen Berichtsanforderungen lassen sich
jeweils unterschiedliche Daten für die Kategorien ermitteln. In Abbildung 9.6
stellen wir die Szenarien as-is, as-of, as-posted und nach vergleichbaren Resul-
taten gegeneinander.
In der Abbildung wird deutlich, dass alle vier Berichte zu unterschiedlichen
Ergebnissen in den Kennzahlen führen, obwohl diese auf dem gleichen Daten-
bestand aufbauen. Das Data Warehouse kann die unterschiedlichen Anforde-
rungen seitens des Reporting unterstützen und somit auf einem Gesamtdaten-
bestand die unterschiedlichen Resultate liefern. Daher ist es notwendig, für den
Berichtsempfänger kenntlich zu machen, welcher Anforderung die Kennzahlen
des Berichts unterliegen.
Im Folgenden wollen wir auf typische Aufgaben und spezialisierte Werk-
zeuge im Reporting eingehen. Daher wenden wir uns im nächsten Abschnitt
der Managementmethode Balanced Scorecard zu und wollen anschließend auf
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