Abbildung 7.8 zeigt einen derartigen B-Baum, der faktisch nur aus dem
Wurzelknoten mit drei Einträgen besteht. Der Vorteil der Bitmap-Indexe ist
auch hier der geringere Speicherbedarf.
JBeispiel 7-5I Werden im Beispiel etwa 150.000 Tupel bei drei verschiedenen
Schlüsselwerten indexiert und 4 Byte für einen TID genutzt, so benötigt ein
klassischer B
+
-Baum etwa 600 KB, während der Bitmap-Index mit 3 · 18750
Byte = 56 KB auskommt. 2
Die Definition von Bitmap-Indexen in relationalen Datenbanksystemen ist
nicht standardisiert, aber die Hersteller nutzen Notationen ähnlich zur Dekla-
ration von Standardindexen. In Oracle-Syntax lautet die Deklaration etwa wie
folgt:
CREATE BITMAP INDEX bestellstatus
_
idx
ON bestellung(status);
Genutzt werden derartige Indexe speziell zur Star-Query-Transformation (Ver-
bund zwischen Dimensions- und Faktentabelle). Die Speicherung erfolgt in
komprimierter Form.
7.3.3 Standard-Bitmap-Index
Standardmäßig wird in einem Bitmap-Index jede Dimension getrennt abgespei-
chert. Für jede Ausprägung eines Attributs wird ein Bit-Vektor angelegt.
JBeispiel 7-6I Das Attribut Geschlecht mit zwei Wertausprägungen (m/w)
resultiert also in zwei Bit-Vektoren, wie in Tabelle 7.1 abgebildet. 2
PersId Name Geschlecht Bitmap-w Bitmap-m
007 James Bond M 0 1
008 Amelie Lux W 1 0
010 Harald Schmidt M 0 1
011 Heike Drechsler W 1 0
Tabelle 7.1: Standard-Bitmap-Index für Attribut Geschlecht
Wie bereits gezeigt, erfolgt die Selektion von Tupeln nun durch entspre-
chende Verknüpfung von Bit-Vektoren. Im Beispiel werden Bitmap-Indexe über
die Attribute Geschlecht und Geburtsmonat angelegt. Es gibt also zwei Bit-
Vektoren B-w und B-m für Geschlecht und zwölf Bit-Vektoren B-1, ..., B-12 für
die Monate, wenn alle Monate vorkommen.
Die Anfrage „alle im März geborenen Frauen“ wird nun berechnet, indem
B-w B-3 berechnet wird (also die Vektoren bitweise konjunktiv verknüpft wer-
206 7 Indexstrukturen

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