Ein eindimensionaler (im Idealfall clusternder) Primärindex liest nicht
mehr alle Werte, sondern beschränkt dies auf einen Bereich in einer Di-
mension. Im Beispiel werden nur die angefragten Tage gelesen, aber eben
für alle Produkte.
Mehrere Sekundärindexe auf den Dimensionsattributen können wie folgt
genutzt werden:
1. In jeder Dimension wird der Bereich ausgewertet. Resultat ist jeweils
eine TID-Liste.
2. Bildung der Schnittmenge dieser Listen.
3. Lese die zu den TID gehörigen Tupel.
Da TID deutlich kleiner sind als ganze Tupel, ist das eine effiziente Vorge-
hensweise, bei der aber trotzdem sehr viel TIDs (grafisch hervorgehoben)
zwischengespeichert und verarbeitet werden müssen. Genau genommen
müsste man daher für die graphische Hervorhebung einen abweichenden
Grauton wählen, da ja nicht ganze Tupel, sondern nur TID gelesen und
verarbeitet werden.
Ein echt mehrdimensionaler Index liefert direkt den gesuchten Bereich.
In den folgenden Abschnitten werden wir exemplarisch einige in DW-Systemen
verwendete bzw. gut einsetzbare Indexverfahren betrachten.
7.2 B-Bäume und Varianten
B-Bäume und ihre Varianten sind die allgegenwärtigen Arbeitspferde in Daten-
banksystemen. B-Bäume sind eindimensionale Baumstrukturen und daher für
mehrdimensionale Anfragen nur indirekt nutzbar. Dem gegenüber steht ihre
Verfügbarkeit und ausgefeilte Implementierung in existierenden Systemen.
Wir werden B-Bäume nicht ausführlich behandeln, da dies ausführlicher
Stoff in allen Büchern zum Thema „Datenbankimplementierung“ ist (etwa im
Buch [SSH11]). Stattdessen werden wir nur kurz die Grundprinzipien reka-
pitulieren, und uns dann auf spezielle Aspekte im Zusammenhang mit DW-
Systemen beschränken.
Abbildung 7.2 zeigt einen B-Baum für ganze Zahlen der Ordnung 2. Die
Ordnung eines B-Baumes ist die minimale Anzahl der Einträge auf den In-
dexseiten (außer der Wurzelseite). Formal ist ein Indexbaum ein B-Baum der
Ordnung m, wenn
jede Seite höchstens 2m Elemente enthält,
jede Seite außer der Wurzelseite mindestens m Elemente enthält,
198 7 Indexstrukturen

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