Data Warehouse Technologien

außerhalb des Hauptspeichers registriert werden müssen, wenn die Daten wie-

derhergestellt werden sollen. In rein analytischen Datenbanken ist letzteres

Argument natürlich nicht ausschlaggebend, da die Analysedaten als redun-

dante aufbereitete Daten ja aus den Originaldaten wiederhergestellt werden

können – allerdings mit einigem Aufwand. Hauptspeicherdatenbanken werden

inzwischen aber auch hybrid für operationale und analytische Fragestellungen

eingesetzt.

Eine Möglichkeit, den Einsatz von Updates mit stabilen existierenden Da-

tenbeständen zu kombinieren, sind sogenannte Delta-Relationen. Eine Relation

wird dabei in zwei Bereichen gespeichert: der stabilen Hauptrelation und einer

Delta-Relation, in der Updates gespeichert werden. Technisch kann dies wie

folgt geschehen:

• Einfügeoperationen werden in einer Speicherungsform abgelegt, die iden-

tisch zur Speicherung der Hauptrelation ist. Dies kann zeilenorientiert

oder spaltenorientiert sein. Anfragen laufen dann auf der Konkatenation

(Vereinigung) von Hauptdaten und Delta-Daten.

• Löschoperationen müssen separat behandelt werden, etwa durch eine

Löschbitliste, die als spaltenorientierte Speicherung realisiert ist.

• Wertänderungen in existierenden Tupeln können als Kombination von Ein-

fügen und Löschen realisiert werden.

Für analytische Daten kann auf die Behandlung von Lösch- und Änderungsein-

trägen verzichtet werden, da dem Datenwürfel zumeist nur neue Daten hinzu-

gefügt werden.

6.5 Vertiefende Literatur

Die Arrayspeicherung von Datenwürfeln wird in einer Reihe von Standard-

werken behandelt, so im Sammelband von Bauer und Günzel [BG04]. Mini-

Dimensionen wurden von1996 von Kimball eingeführt [Kim96].

Partitionierung ist ein klassisches Thema in Büchern zum Thema verteil-

te Datenbanken, etwa in den Büchern von Ceri und Pelagatti [CP85] und von

Dadam [Dad96]. Das Buch von Özsu und Valduriez [ÖV99] beinhaltet eben-

falls sehr gute Beschreibungen von Algorithmen und Konzepten von verteilten

Datenbanksystemen inklusive der Partitionierungsarten.

Die Nutzung der Partitionierung für Datenwürfel wird in [BG04] beschrie-

ben. Die vorgestellte Zwei-Ebenen-Speicherung ist in einem US-Patent von Ear-

le beschrieben [Ear94].

Die Ideen der spaltenorientierte Datenhaltung wurden bereits 1985 Cope-

land und Khoshafian auf der SIGMOD in einem Papier veröffentlicht, in dem

6.5 Vertiefende Literatur 191