Typische Fragen, die innerhalb des betrieblichen Kontextes im Filialbe-
trieb auftreten, lauten beispielsweise:
Wie viele Flaschen Bordeaux wurden letzten Monat verkauft?
Wie hat sich der Verkauf von Rotwein im letzten Jahr entwickelt?
Wer sind unsere Top-Kunden?
Von welchem Lieferanten beziehen wir die meisten Kisten?
Zur Beantwortung dieser Fragen besteht aber auch die Notwendigkeit, ex-
terne Quellen einzubinden. So ist es erforderlich, externe Quellen wie Kunden-
datenbanken oder Lieferantenkataloge einzubeziehen. Zudem ist der zeitliche
Bezug zu berücksichtigen. Dies ist im betrieblichen Kontext und den operativen
Datenbanken jedoch meist unzureichend unterstützt.
Für Entscheidungen auf Führungsebene ist jedoch eine andere Perspekti-
ve notwendig. Hier kann nicht mehr nur allein eine einzelne Filiale betrachtet
werden, sondern es müssen regionale Aspekte und ein ganzheitlicher Manage-
mentansatz in der Analyse unterstützt werden. Filialübergreifende Fragestel-
lungen können beispielsweise lauten:
Verkaufen wir in Ilmenau mehr Bier als in Erfurt?
Wie viel Roséwein wurde im Sommer in ganz Thüringen verkauft?
Sind die Verkaufszahlen von Roséwein höher als von Rotwein?
Zur Beantwortung dieser Fragen müssen die einzelnen Filialdatenbanken
herangezogen werden. Als Lösungsansätze bieten sich dann einerseits verteil-
te Datenbanken an. Dies bedeutet, dass die einzelnen Datenbanken angefragt
werden und eine Sicht mittels der Vereinigung der einzelnen Ergebnismengen
(UNION) aufgebaut wird. Die resultierende Anfrageausführung ist dabei sehr
aufwendig. Andererseits ist es möglich, alle Filialen auf eine zentrale Daten-
bank zugreifen zu lassen. Nachteilig ist hierbei die erhöhte Bearbeitung der
Datenbankanfragen im operativen Geschäft. Als dritte Alternative hat sich der
Data-Warehouse-Ansatz herausgestellt. Diesen wollen wir in den folgenden Ka-
piteln näher betrachten.
1.2 OLTP versus OLAP
Online Transactional Processing (kurz OLTP) wird in Datenbanken als Kon-
zept eingesetzt, um die Anforderungen einer zentralisierten Datenhaltung zu
erfüllen. Dies erfolgt ohne Zeitverzug sowohl in der Verarbeitung als auch der
Verbuchung. Hierbei spielen die Anfragen ebenso wie die Datenänderungen
4 1 Einführung in Data-Warehouse-Systeme

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