12.5 Constraints
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12.5 Constraints
Bei einer langen Robe oder einem Schleier kann es sein, dass es mit dem NCLOTH
bei der Simulation nach der Animation Probleme gibt. Bei langen Kleidungsstü-
cken kann es passieren, dass Teile ungünstig im Bild hängen und sich zu Orten
bewegen, an denen sie nicht sein sollen. Eine Robe sitzt so locker, dass es pas-
sieren kann, dass sich die Ärmel ungünstig zu den Schultern bewegen, wenn der
Charakter die Arme hebt oder nur ein klein wenig bewegt. Um so etwas zu ver-
hindern, gibt es im
NCONSTRAINT-Menü gleich an erster Stelle den TRANSFORM
CONSTRAINT. Für den TRANSFORM NCONSTRAINT sollte beim Cloth-Objekt im SELECT BY
COMPONENT
TYPE-Modus einer der CVs an der gewünschten Stelle ausgewählt wer-
den und im Menü NCONSTRAINT der TRANSFORM CONSTRAINT angeklickt werden. Bei
erneuter Simulation wird das Cloth-Objekt an der Stelle, an der der NCONSTRAINT
gesetzt wurde, hängen bleiben. Der TRANSFORM NCONSTRAINT ist als ein Locator zu
sehen (Dynamic Constraint, Abbildung 12.10), an dessen Mitte das Cloth-Objekt
gebunden wird, dadurch kann er per PARENT-Funktion oder über einen normalen
Constraint an das Animationsrig gebunden werden und so wird er sich der Ani-
mation entsprechend mit bewegen. Beim Positionieren müssen der Constraint
und das Cloth-Objekt bewegt werden, da das Cloth-Objekt an der Stelle hängen
bleibt, an der der Dynamic Constraint erstellt wurde.
Abbildung 12.10
Der Dynamic Constraint
(hier vergrößert
dargestellt)
NDYNAMICS
Kapitel 12
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Abbildung 12.11
Erstellen eines Dynamic
Constraints (T
RANSFORM)
Abbildung 12.12
Platzieren des Dynamic
Constraints
Für Abbildung 12.12 wurde das Handtuch zusammen mit dem Dynamic Cons-
traint (T
RANSFORM) über den äußeren rechten Haken des Handtuchhalters
gesetzt. Wenn nun die Timeline für die Simulation abgespielt wird, sieht es so
aus, als würde das Handtuch an dem Haken hängen. Bei dem Rendering ist deut-
lich zu sehen, dass hier die Anzahl der Polygone des Handtuchs noch höher
gestellt werden muss.
Weitere Constraints
TEARABLE SURFACE: Im NCONSTRAINT-Menü befindet sich auch die Funktion TEARABLE
SURFACE. Diese Funktion ist sehr interessant, da sich damit ein sehr dünner Stoff
12.5 Constraints
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oder ein Papier simulieren lässt, das zerreißt, wenn es eine andere Fläche, den
P
ASSIVE COLLIDER, berührt.
Der Tearable Surface Constraint kann entweder auf ein komplettes Objekt
(O
BJECT MODE) oder auf einzelne CVs (COMPONENT MODE) oder Faces angewendet
werden. Bei CVs oder Faces können genau die Punkte ausgewählt werden, an
denen das Objekt zerreißen soll (Abbildung 12.13).
Abbildung 12.13
Im Component Mode
können die CVs ausge-
wählt werden, an denen
das Objekt zerreißen soll.
Diese CVs müssen nicht
unbedingt in einer Reihe
liegen, sondern können
über das Objekt verteilt
werden.
Wenn in der Zeitleiste die Simulation wieder von Frame 1 (dem Start der Cloth-
Simulation) abgespielt wird, zerreißt das Handtuch genau an den vorher ausge-
wählten CVs (Abbildung 12.14).
Abbildung 12.14
Das Handtuch zerreißt an
der ausgewählten Stelle.
Durch die Einstellungen
kann verändert werden,
wie leicht der Stoff reißt.
NDYNAMICS
Kapitel 12
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Zu erkennen ist, dass das Handtuch nur an der linken Seite ein wenig einreißt
und sonst nichts weiter passiert. Damit das Objekt komplett durchreißt, muss
der Tearable Constraint im Outliner erst einmal angewählt werden (Abbildung
12.15), damit in der Channel Box oder im Attribute Editor die Werte (in diesem
Fall z.B. G
LUE STRENGTH) verändert werden können und die Fläche dadurch
schneller reißt. So können auch C
ONNECTIVITY oder BEND STRENGTH verändert wer-
den, damit die Fläche leichter zerreißt. In diesem File, bei einem Wert von
0.001
zerreißt das Handtuch sofort beim ersten Aufkommen auf den Halter (Abbil-
dung 12.17).
Abbildung 12.15
Der Tearable Surface
Constraint kann über den
Outliner ausgewählt
werden, damit die Werte
im Attribute Editor
verändert werden können.
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Abbildung 12.16
Durch Veränderung der
Werte wie G
LUE STRENGTH
können die Eigenschaften
des Zerreißens verändert
werden.
Abbildung 12.17
Wird der G
LUE STRENGTH-
Wert kleiner eingestellt,
zerreißt der Stoff
wesentlich schneller als
mit den Einstellungen
vorher.

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