828 Kapitel 16: Hohe Verfügbarkeit und Speicherung
und sich auf anderen Clusterknoten im Standbymodus befindet. Mehrfachinstanzanwendun-
gen können gleichzeitig auf mehreren Knoten eines Clusters ausgeführt werden und ver-
wenden Daten gemeinsam, damit jeder Knoten des Clusters auf Clientanfragen nach diesen
Daten antworten kann. Beispiele für Mehrfachinstanzanwendungen sind Microsoft SQL
Server 2008 und Exchange Server 2007.
Nicht alle Anwendungen lassen sich auf Clustern verwenden. Klären Sie mit Ihrem Soft-
warehersteller ab, ob Cluster unterstützt werden. Eine Anwendung, die sich auf Clustern ein-
setzen lässt, muss ganz allgemein über folgende Eigenschaften verfügen:
■ Clientsoftware muss versuchen, die Verbindung im Fehlerfall automatisch wieder-
herzustellen. Bricht die Clientsoftware die Versuche wegen Zeitüberschreitungen ab,
eignet sie sich nicht für Failover-Cluster.
■ Die Clusteranwendung verwendet ein Protokoll auf IP-Basis.
■ In Anwendungen, die Zugriff auf lokale Datenbanken erfordern, muss es möglich sein,
den Speicherort der Daten zu konfigurieren. Daten sollten auf gemeinsam verwendeten
Datenträgern gespeichert werden, die beim Failover in der Gruppe Dienste und Anwen-
dungen berücksichtigt werden. Die Gruppe Dienste und Anwendungen wird im Tool
Failover-Clusterverwaltung konfiguriert.
Alle Knoten eines Windows Server 2008-Clusters müssen über dieselbe Prozessorarchitek-
tur verfügen und sollten Mitglieder derselben Active Directory-Domäne sein. Sie können
keine x64-Knoten (64 Bit) mit x86-Knoten (32 Bit) kombinieren. Aus eigenständigen Ser-
vern können Sie keine Failover-Cluster erstellen. Microsoft empfiehlt, dass alle Knoten
eines Failover-Clusters über dieselbe Hardware- und Softwarekonfiguration verfügen.
Windows Server 2008 unterstützt Fibre Channel, iSCSI (Internet Small Computer System
Interface), SAS (Serially Attached SCSI) und gemeinsam genutzten Speicher. Windows Ser-
ver 2008 unterstützt keine Cluster mit direkten SCSI-Verbindungen zum gemeinsam genutz-
ten Speicher. Über die Verwendung von Fibre Channel und iSCSI unter Windows Server
2008 erfahren Sie mehr in Lektion 2, „Konfigurieren von Speicher für Windows Server
2008“.
Erstellen eines Failover-Clusters
Der erste Schritt zur Erstellung eines Clusters ist die Installation des Features Failover-
Clusterunterstützung auf jedem Windows Server 2008-Computer, der zum Cluster gehören
soll. Dadurch wird auch die Konsole Failover-Clusterverwaltung im Menü Verwaltung ver-
fügbar.
Vor der Erstellung eines Clusters überprüfen Sie die Konfiguration mit dem Konfigurations-
überprüfungs-Assistenten (Abbildung 16.7). Der Assistent führt auf jedem angehenden Kno-
ten des Clusters folgende Tests durch:
■ Systemkonfigurationstest Überprüft, ob die Systemeinstellungen für einen Cluster
geeignet sind.
■ Netzwerktest Überprüft, ob die Netzwerkkonfiguration für einen Cluster geeignet
ist.
■ Speichertest Überprüft, ob der Speicher zu einem Cluster kompatibel ist.
■ Inventur Erstellt ein Inventar aller Einstellungen und Komponenten der Knoten.