806 Kapitel 15: Hyper-V und Virtualisierung
Sicherung (Snapshot des Volumes) Ermöglicht die Aufzeichnung eines Snapshots
vom virtuellen Gast.
Die Integrationsdienste werden nicht automatisch auf einem virtuellen Gast installiert. Sie
können die Integrationsdienste aber nach der Installation des Gastbetriebssystems instal-
lieren. Melden Sie sich dazu beim Gast an und wählen Sie im Menü Aktion des Fensters
Verbindung mit virtuellen Computern den Menüpunkt Installationsdatenträger für Inte-
grationsdienste einlegen.
Schnelltest
1. Welche Leistungsanforderungen weisen darauf hin, dass ein herkömmlich bereitge-
stellter Server kein guter Kandidat für eine Virtualisierung ist?
2. Mit welchem Tool für die Umstellung von realen auf virtuelle Computer können Sie
die Ausfallzeit bei der Migration auf ein Minimum reduzieren?
Antworten zum Schnelltest
1. Herkömmlich (physisch) bereitgestellte Server, die fortwährend viel Prozessorzeit
beanspruchen, hohe Anforderungen an die Festplatten stellen oder viel Speicher
belegen, eignen sich weniger gut für eine Virtualisierung, weil sie den virtuellen Host
in ähnlicher Weise belasten würden.
2. SCVMM 2008 ermöglicht eine Migration mit minimaler Ausfallzeit.
Virtuelle Festplatten
Virtuelle Festplatten werden als .vhd-Dateien gespeichert. Die Inhalte der virtuellen Fest-
platte werden in der .vhd-Datei gespeichert. Wenn Sie virtuelle Festplatten erstellen, sollten
Sie die Festplatten auf einem Volume mit hoher Schreib-/Leseleistung speichern, vorzugs-
weise auf einem fehlertoleranten Volume mit RAID 5 oder RAID 10. Folgende Speicher-
geräte eignen sich zur Speicherung der virtuellen Festplattendateien:
Direkt angeschlossene Speichergeräte wie SATA-, eSATA-, PATA-, SAS-, SCSI-,
USB-, IDE- und Firewire-Festplattenlaufwerke
SAN-Geräte (Storage Area Network) wie iSCSI, Fibre Channel und SAS
An das Netzwerk angeschlossene Speichergeräte
Sie können virtuelle Festplatten erstellen, die IDE- oder SCSI-Festplattenlaufwerke nach-
ahmen. Wenn Sie virtuelle IDE-Platten verwenden, sind Sie auf zwei IDE-Controller be-
schränkt, an die jeweils zwei Festplattenlaufwerke angeschlossen werden können. Ein vir-
tueller Gastcomputer muss für seine Startfestplatte immer einen IDE-Controller verwenden,
unabhängig davon, ob es sich um ein virtuelles oder um ein reales (physisches) Laufwerk
handelt.
In einem virtuellen Gast können Sie bis zu vier virtuelle SCSI-Controller installieren. Jeder
SCSI-Controller unterstützt bis zu 64 SCSI-Festplatten. An einem einzigen virtuellen Com-
puter können also bis zu 256 SCSI-Festplatten angeschlossen sein. Allerdings können Sie
eine virtuelle SCSI-Festplatte nicht als Startfestplatte für den virtuellen Computer verwen-
Lektion 2: Migration und Sicherung von virtuellen Computern 807
den. Wenn Sie in einem virtuellen Client die Integrationsdienste installieren, sind die Leis-
tungen von virtuellen SCSI-Festplatten und virtuellen IDE-Festplatten praktisch gleich.
Bei der Erstellung einer virtuellen IDE- oder SCSI-Festplatte haben Sie die Wahl zwischen
drei Typen:
Dynamisch erweiterbar Wenn Sie eine dynamisch erweiterbare virtuelle Festplatte
erstellen, ist die .vhd-Datei, in der die Daten gespeichert werden, anfangs relativ klein
und wächst bei Bedarf bis zur maximalen Größe, die Sie für die Festplatte festgelegt
haben, sobald Daten auf der Festplatte gespeichert werden. Die Festplatte wächst zwar,
wenn Sie Daten auf ihr speichern, aber sie schrumpft nicht, wenn Daten gelöscht wer-
den. In diesem Fall behält sie die erreichte Größe bei, bis wieder so viele Daten auf ihr
gespeichert wurden, dass sie über ihre aktuelle Größe hinaus wächst. Es ist zwar mög-
lich, eine Festplatte mit dem Assistenten zum Bearbeiten virtueller Festplatten zu
komprimieren, aber dieser Vorgang erfolgt nicht automatisch.
Feste Größe Wenn Sie eine virtuelle Festplatte mit fester Größe erstellen, wird die
.vhd-Datei in der Größe angelegt, die zur vollständigen Aufnahme der Festplatte er-
forderlich ist. Da die .vhd-Datei ihre feste Größe beibehält, ergibt sich eine wesentlich
geringere Fragmentierung als bei dynamisch erweiterbaren Festplatten. Es ist zwar
möglich, eine .vhd-Datei mit dem Assistenten zum Bearbeiten virtueller Festplatten zu
vergrößern, aber daraus ergibt sich eine höhere Fragmentierung der Datei.
Differenzierend Bei der Erstellung einer differenzierenden virtuellen Festplatte ge-
ben Sie eine übergeordnete Festplatte an, auf die sich die Änderungen beziehen, die
auf der differenzierenden Festplatte gespeichert werden. Alle Änderungen, die an dem
Volume erfolgen, das durch die übergeordnete und die differenzierende Festplatte dar-
gestellt wird, werden in die untergeordnete .vhd-Datei geschrieben. Dadurch ist es
möglich, Änderungen zu speichern, ohne die übergeordnete Festplatte zu ändern. Bei
Bedarf können Sie die Änderungen, die auf der differenzierenden Festplatte gespei-
chert werden, manuell mit den Daten von der übergeordneten Festplatte zusammen-
führen.
Um im Hyper-V-Manager eine virtuelle Festplatte zu erstellen, gehen Sie folgendermaßen
vor:
1. Klicken Sie im Bereich Aktionen auf Neu und klicken Sie auf Festplatte.
Es wird der Assistent für neue virtuelle Festplatten gestartet.
2. Wählen Sie den gewünschten Typ aus: Dynamisch erweiterbar, Feste Größe oder
Differenzierend.
Die Standardoption ist Dynamisch erweiterbar.
3. Geben Sie einen Namen für die Festplattendatei ein und legen Sie fest, an welchem Ort
die .vhd-Datei gespeichert werden soll.
4. Legen Sie nun fest, ob Sie eine leere virtuelle Festplatte anlegen oder den Inhalt einer
vorhandenen realen (physischen) Festplatte übernehmen möchten (Abbildung 15.8).

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