778 Kapitel 14: Konfigurieren von FTP- und SMTP-Diensten
Legen Sie eine richtig formatierte Textdatei in den Ordner Mailroot\Pickup
Die RFCs (Request für Comment) 821 und 822 definieren, wie eine richtig formatierte
Textdatei aussieht. Eine solche Datei enthält beispielsweise die E-Mail-Adressen von
Absender und Empfänger im Header. Alle Dateien, die in den Ordner Mailroot\Pickup
kopiert werden, werden als normale Mail verarbeitet und ausgeliefert. Sie können eine
einzelne Datei oder mehrere Dateien auf einmal in den Ordner Mailroot\Pickup legen,
entweder von Hand oder mit einem benutzerdefinierten Programm oder einer Batch-
datei. Die Datei muss auch Ihren lokalen Domänennamen enthalten. Suchen Sie im
Ordner Mailroot\Drop nach einer neuen Datei mit der Erweiterung .eml, sobald Sie die
Maildatei in den Ordner Mailroot\Pickup gelegt haben. Falls Ihre Nachricht nicht für
die lokale Domäne bestimmt ist, sollte sie stattdessen an den Ordner Mailroot\Queue
gesendet werden. Diese Möglichkeit ist nützlich, wenn ein Benutzer ein Websitefor-
mular ausfüllt und die eingegebenen Daten in einer Textdatei gespeichert werden, die
anschließend als E-Mail an eine Supportadresse geschickt wird.
Weitere Informationen RFCs 821 und 822
Weitere Informationen über die richtige Formatierung von E-Mail-Dateien finden Sie
unter http://www.ietf.org/rfc/rfc821.txt und http://www.ietf.org/rfc/rfc822.txt. Diese
RFCs sind schon älter, aber nach wie vor gültig. In den Upgradeprüfungen dürften
allerdings kaum Fragen zum Inhalt dieser Dokumente auftauchen.
Benutzen eines Remote-SMTP-Servers Der Remote-SMTP-Server stellt eine
Verbindung zu IIS her, kontaktiert den SMTP-Dienst auf Port 25 (Standardwert) und
übermittelt alle Nachrichten, die an E-Mail-Domänen gerichtet sind, die auf dem IIS-
Server gehostet werden. Ist der SMTP-Dienst so konfiguriert, dass er Nachrichten im
Relayverfahren an Domänen weiterleitet, die auf anderen SMTP-Servern gehostet
werden, überträgt der Remoteserver Nachrichten zur Weiterleitung an diese anderen
Server. In allen Fällen übernimmt der SMTP-Dienst die Nachricht und legt sie in den
Ordner Mailroot\Queue. IIS versucht, alle neuen Nachrichten, die in diesem Ordner
abgelegt werden, sofort zu versenden. Ist keine sofortige Auslieferung möglich, sendet
IIS die anstehenden Nachrichten aus der Warteschlange. Wenn das Ziel der Nachricht
eine E-Mail-Domäne ist, die der IIS-Server selbst hostet, wird die Nachrichtendatei in
den Ordner Mailroot\Drop gelegt.
Konfigurieren von Nachrichtenoptionen
Auf der Registerkarte Nachrichten im Eigenschaftendialogfeld eines virtuellen SMTP-
Servers (Abbildung 14.18), das Sie im Internetinformationsdienste 6.0-Manager öffnen
können, konfigurieren Sie Größeneinschränkungen für Nachrichten, die durch den Server
gesendet werden. Die beiden ersten Optionen legen eine Maximalgröße für die Nachricht
(inklusive Anhänge) beziehungsweise die maximale Datenmenge fest, die durch eine Ver-
bindung an den Server gesendet werden darf. Sie können außerdem die Zahl der Nachrich-
ten einschränken, die höchstens pro Verbindung gesendet werden dürfen, und die Zahl der
Empfänger, an die eine Nachricht gesendet wird. Alle diese Möglichkeiten helfen, uner-
wünschten Zugriff auf den Server zu unterbinden und Ressourcen wie die Netzwerkband-
breite zu schonen.
Lektion 2: Konfigurieren von SMTP 779
Abbildung 14.18 Konfigurieren von Größeneinschränkungen
für Nachrichten, die durch den Server gesendet werden
Geben die Absender falsche Adressen oder Domänennamen ein, schlägt die Auslieferung oft
fehl. Mit der Einstellung Kopie von Unzustellbarkeitsberichten senden an geben Sie eine
E-Mail-Adresse an, an die Mail, die nicht zugestellt werden konnte, weitergeleitet wird. Die
Einstellung Badmailverzeichnis gibt den Pfad eines Ordners an, in dem diese Nachrichten
abgelegt werden. Sie können sich diese Nachrichten durchsehen, um zu prüfen, welche
Mails ihren Empfänger nicht erreicht haben.
Definieren der Zustellungseigenschaften
Routingprobleme im Netzwerk und Serverausfälle im Internet können dazu führen, dass
Dienste ausfallen. SMTP-Server speichern automatisch Kopien aller Nachrichten, die sie
abzusenden versuchen. Ist der Zielserver nicht verfügbar, versucht der SMTP-Server es
erneut. Die Details dieses Verhaltens steuern Sie in den Eigenschaften der Registerkarte
Zustellung. Mit den Regeln im Feld Ausgehend definieren Sie, in welchen Abständen der
Server nach einem Fehler erneut versucht, eine Nachricht zu übertragen.
Sie können auch Benachrichtigung bei Verzögerung und Ablauftimeout für ausgehende und
lokale Einstellungen konfigurieren, um festzulegen, wann der Server seine Versuche, eine
Nachricht erneut zu senden, endgültig aufgibt. Üblicherweise senden SMTP-Server Nach-
richten durch andere SMTP-Server, bevor sie ihr endgültiges Ziel erreichen. Sie können
SMTP-Server so konfigurieren, dass sie eine Authentifizierung erfordern, bevor sie eine
Nachricht weiterleiten. Mit der Schaltfläche Ausgehende Sicherheit auf der Registerkarte
Zustellung (Abbildung 14.19) legen Sie fest, welche Authentifizierungsinformationen
benutzt werden, wenn eine Verbindung zu einem anderen SMTP-Server hergestellt wird.
Mit den Einstellungen in Ausgehende Verbindungen schränken Sie ein, wie viele Verbindun-
gen zu anderen SMTP-Servern geöffnet werden und wie lange sie offen bleiben. Wenn Sie
auf die Schaltfläche Erweitert klicken, können Sie mit zusätzlichen Optionen verwalten, wie
Nachrichten vom virtuellen SMTP-Server verarbeitet werden (Abbildung 14.20).

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