Lektion 2: Unterstützen der Terminaldienste 621
Lektion 2: Unterstützen der Terminaldienste
Wenn Sie die Aktualisierungsprüfung 70-649 ablegen, werden Sie wahrscheinlich zu drei
neuen Technologien der Terminaldienste unter Windows Server 2008 befragt. Die erste die-
ser Technologien sorgt für einen Lastausgleich der Terminaldienste, wobei sichergestellt ist,
dass ein Client, der seine Verbindung mit einer Sitzung trennt, wieder eine Verbindung mit
dem Originalserver herstellen kann, auf dem seine Sitzung läuft. Die zweite, RemoteApp,
ermöglicht es den Terminaldiensten, statt des ganzen Desktops nur die Bilddaten einer be-
stimmten Anwendung, die auf dem Server ausgeführt wird, an den Client zu übermitteln.
Die dritte, Terminaldienstegateway, ermöglicht Clients aus anderen Netzwerken, beispiels-
weise aus dem Internet, auch ohne virtuelles privates Netzwerk den Zugriff auf die Termi-
naldienste.
Am Ende dieser Lektion werden Sie in der Lage sein, die folgenden Aufgaben auszuführen:
■ Konfigurieren des Terminaldienste-Lastausgleichs, einschließlich der Umleitungsmodi
des Sitzungsbrokers und der DNS-Registrierungseinstellungen.
■ Konfigurieren von Terminaldienste-RemoteApp, einschließlich der Remotedesktop-
Webverbindung.
■ Konfigurieren des Terminaldienstegateways, einschließlich der Ressourcenautorisie-
rung und der Verbindungsautorisierungsrichtlinien
Veranschlagte Zeit für diese Lektion: 40 Minuten
Terminaldienste-Lastausgleich
Der Terminaldienste-Sitzungsbroker löst ein wichtiges Problem, das beim Lastausgleich
zwischen mehreren Terminalservern auftritt: Wie können Sie sicherstellen, dass ein Client,
der eine Verbindung trennt, wieder eine Verbindung mit dem Server herstellen kann, auf
dem sich diese Sitzung befindet? Der Terminaldienste-Sitzungsbroker führt Buch über die
Sitzungen und erfasst dabei zum Beispiel die Sitzungs-IDs, die Benutzernamen und die
Namen der Terminalserver, auf denen die Sitzungen laufen. Beginnt ein Client einen neuen
Verbindungsversuch, leitet der Netzwerklastenausgleichsdienst den Client an den Terminal-
server mit den wenigsten Sitzungen weiter. Dieser Server setzt sich dann mit dem Sitzungs-
brokerdienst in Verbindung, um herauszufinden, ob der Client über eine vorhandene Sitzung
verfügt. Ist keine Sitzung vorhanden, nimmt der Terminalserver die neue Verbindung an.
Gibt es aber bereits eine Sitzung, leitet der Terminaldienste-Sitzungsbroker diesen Client an
den Terminalserver weiter, auf dem diese Sitzung besteht. Wenn Sie DNS-Round-Robin ver-
wenden, läuft ein ähnlicher Prozess ab, wobei DNS allerdings den Client nach dem Zufalls-
prinzip an einen der beiden Terminalserver aus der Gruppe verweist. Die Gruppe der Termi-
nalserver, die an einem Lastausgleich durch den Terminaldienste-Sitzungsbroker beteiligt
sind, nennt man Farm. Nur Windows Server 2008-Terminalserver können an einer Termi-
naldienste-Sitzungsbrokerfarm beteiligt sein.
Sollten an einem der Terminalserver aus einer Terminaldienste-Sitzungsbrokerfarm War-
tungsarbeiten erforderlich sein, können Sie in den RDP-Tcp-Verbindungseigenschaften
dieses Servers festlegen, dass der Server keine neuen Verbindungen mehr annimmt. Der