Lektion 1: Bereitstellen und Aktivieren von Windows Server 2008 581
KMS-Host auf zwei Arten ermitteln. Wenn Sie einen KMS-Host konfigurieren, versucht er
automatisch, DNS mit einem Dienstidentifizierungsdatensatz (SRV) namens _vlmcs._TCP zu
aktualisieren, der auf den KMS-Host verweist. Die DNS-Server von Microsoft Windows
2000 Server, Microsoft Windows Server 2003 und Windows Server 2008 unterstützen diese
SRV-Datensätze. Wenn der KMS-Client den KMS-Host nicht mit DNS ermitteln kann,
können Sie die Hostadresse auf dem KMS-Client mit dem Befehl
slmgr.vbs –skms kms.host.
adresse
manuell konfigurieren. Bei der Adresse kann es sich um die IP-Adresse oder den
DNS-Namen des KMS-Hostcomputers handeln.
Mehrfachaktivierungsschlüssel
Mehrfachaktivierungsschlüssel (Multiple Activation Key, MAK) werden gewöhnlich in
Umgebungen mit weniger als 25 Computern verwendet. Wenn Sie einen MAK-Schlüssel
kaufen, dann kaufen Sie ihn für eine bestimmte Anzahl von Aktivierungen. Falls Sie mehr
Computer aktivieren müssen, als Aktivierungen zur Verfügung stehen, müssen Sie entweder
einen weiteren Mehrfachaktivierungsschlüssel oder zusätzliche Aktivierungen für Ihren vor-
handenen Mehrfachaktivierungsschlüssel kaufen. Sie können MAKs manuell in derselben
Weise installieren, wie Sie Einzelhandelsschlüssel installieren, oder Sie verwenden bei grö-
ßeren Bereitstellungen ein Tool wie das Volume Activation Management Tool (VAMT) für
eine Remotebereitstellung des MAKs auf den Computern. Mehrfachaktivierungsschlüssel
lassen sich in Domänenumgebungen und in Arbeitsgruppenumgebungen verwenden.
Der Vorteil eines Mehrfachaktivierungsschlüssels gegenüber dem Schlüsselverwaltungs-
dienst liegt darin, dass Windows Server 2008 nach der Aktivierung aktiviert bleibt und nicht
in regelmäßigen Abständen Kontakt zu einem Aktivierungsserver aufnehmen muss. Wie bei
den Einzelhandelsschlüsseln müssen Sie allerdings eine erneute Aktivierung durchführen,
wenn sich die Hardwarekonfiguration ändert und diese Änderungen ein gewisses Maß über-
schreiten. Eine genaue Buchhaltung ist bei der Verwendung von Mehrfachaktivierungs-
schlüsseln unverzichtbar. VAMT kann Sie zwar dabei unterstützen, aber sie ist einer der
Gründe, warum viele größere Organisationen zur Volumenaktivierung KMS wählen.
Hinweis Bereitstellen beider Arten von Volumenlizenzschlüsseln
Sie können in derselben Umgebung beide Arten von Volumenlizenzschlüsseln verwenden.
Viele Organisationen verwenden KMS an Standorten, an denen es viele Computer gibt, und
MAK-Schlüssel in kleineren Niederlassungen, in denen es nur wenige Computer gibt.
Das VAMT (Abbildung 11.7) ermöglicht Ihnen eine Remoteaktivierung von Computern mit
Mehrfachaktivierungsschlüsseln. Das VAMT kann AD DS oder einen IP-Adressbereich
durchsuchen, um den Aktivierungszustand der Computer Ihres Netzwerks zu überprüfen und
festzustellen, mit welcher Art von Schlüssel (OEM, Einzelhandel, MAK oder KMS) die
Computer aktiviert wurden. Sie haben die Wahl zwischen zwei Methoden, um mit VAMT
Computer zu aktivieren: die unabhängige Aktivierung (Independent Activation) und die
Proxyaktivierung (Proxy Activation). Allerdings müssen Sie in Windows-Firewall eine Aus-
nahme des Typs Windows-Verwaltungsinstrumentation (WMI) festlegen, damit die Compu-
ter, auf denen Schlüssel installiert und die aktiviert werden sollen, von dem Computer aus
ansprechbar sind, auf dem VAMT installiert ist.
582 Kapitel 11: Serverbereitstellung und Aktivierung
Abbildung 11.7 Volume Activation Management Tool
Die unabhängige MAK-Aktivierung ermöglicht es Ihnen, einen MAK an die Computer
eines Netzwerks zu verteilen. Die unabhängige Aktivierung setzt voraus, dass alle Computer
Mitglieder derselben Active Directory-Umgebung sind und eine Verbindung mit dem Inter-
net herstellen können. In der VAMT-Konsole suchen Sie die betreffenden Computer aus, auf
denen Sie die unabhängige Aktivierung durchführen möchten. Während der unabhängigen
Aktivierung werden eventuell vorhandene Aktivierungsschlüssel mit dem MAK überschrie-
ben, den das VAMT liefert. Nach der Installation des MAKs erfolgt eine Aktivierung über
das Internet. Es ist zwar möglich, bei diesem Vorgang auf die sofortige Aktivierung zu
verzichten, aber Windows versucht automatisch eine Aktivierung über das Internet, wenn
der Aktivierungszeitraum (grace period) abläuft.
Die MAK-Proxyaktivierung ermöglicht eine Volumenaktivierung von Computern, die
keinen direkten Zugang zum Internet haben. Sofern vorhanden, verwenden Sie dazu zwei
Computer, auf denen VAMT installiert ist (notfalls reicht einer aus). Der eine Computer ist
an das Netzwerk angeschlossen, das vom Internet isoliert ist, der andere verfügt über eine
Internetverbindung. Sie exportieren und importieren Aktivierungsdaten, übertragen die
Daten auf geeigneten Wechselmedien von einem Computer zum anderen und ermöglichen
so eine Aktivierung. Wenn Sie den Computer, auf dem VAMT installiert ist, nach Bedarf ans
isolierte Netzwerk oder ans Internet anschließen, reicht ein VAMT-Computer aus. Außerdem
können Sie mit VAMT Computer reaktivieren, auf denen Sie nach einer Proxyaktivierung
das Betriebssystem neu installiert haben. Allerdings führt das nur zum Erfolg, wenn für die
Reaktivierung derselbe VAMT-Computer verwendet wird, mit dem die ursprüngliche Proxy-
aktivierung stattfand.
Sie können VAMT auch zur Installation und Aktivierung von KMS-Clientschlüsseln ver-
wenden. Dabei konfigurieren Sie den KMS-Client so, dass er den KMS-Server unter Ver-
wendung von DNS automatisch erkennt, oder Sie geben den KMS-Server manuell an. In
diesem Szenario braucht keiner der Computer Zugang zum Internet. Allerdings muss die
WMI-Ausnahme auch in diesem Fall eingerichtet werden, damit VAMT die Zielcomputer
konfigurieren kann.

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