572 Kapitel 11: Serverbereitstellung und Aktivierung
Abbildung 11.1 Konfigurieren der Antwortdatei zur Aufnahme des Computers in eine Domäne
Das Windows Server 2008-Installationsprogramm sucht automatisch auf allen lokalen
Volumes des Computers, einschließlich aller angeschlossenen USB-Laufwerke, nach einer
Datei namens autounattend.xml. Wenn Sie eine autounattend.xml-Datei verwenden möch-
ten, die Sie auf einer Netzwerkfreigabe gespeichert haben, müssen Sie den Computer mit der
Windows PE-Umgebung starten, eine Verbindung mit der Netzwerkfreigabe herstellen und
dann den Befehl
setup.exe /unattend:z:\autounattend.xml verwenden (darin ist z:\ der Pfad
des verknüpften Netzlaufwerks). Im Verlauf dieser Lektion erfahren Sie noch, wie Sie die
Windows-Bereitstellungsdienste konfigurieren können, um Computer automatisch über das
Netzwerk mit einer autounattend.xml-Datei zu versorgen.
Windows-Bereitstellungsdienste
Windows-Bereitstellungsdienste ist eine Serverrolle, die Sie zu Computern hinzufügen kön-
nen, auf denen Windows Server 2008 ausgeführt wird. Sie ermöglicht die Bereitstellung von
Windows Server 2008 und anderen Betriebssystemen wie Windows Vista auf Computern,
die mit PXE-konformen Netzwerkkarten ausgestattet sind. Die Windows-Bereitstellungs-
dienste (WDS, Windows Deployment Services) können Multicastübertragungen verwenden.
Das bedeutet, dass Sie WDS verwenden können, um Windows Server 2008 gleichzeitig auf
mehreren Computern zu installieren. Sie können die Installation von Windows Server 2008
aus wie gewohnt steuern oder WDS mit einer autounattend.xml-Datei versorgen, damit die
gesamte Installation über das Netzwerk erfolgen kann, ohne dass Sie irgendwo steuernd ein-
greifen müssten.
Lektion 1: Bereitstellen und Aktivieren von Windows Server 2008 573
Hinweis Computer ohne PXE-konforme Netzwerkkarten
Sie können WDS nicht direkt mit Computern verwenden, die nicht über PXE-konforme
Netzwerkkarten verfügen. Allerdings können Sie diese Einschränkung durch die Verwen-
dung von Suchabbildern umgehen, die im Verlauf dieses Kapitels noch besprochen werden.
Es gibt zwei Arten von WDS-Servern, nämlich WDS-Bereitstellungsserver und WDS-
Transportserver. Einen WDS-Bereitstellungsserver können Sie nur auf einem Computer
installieren, der Mitglied einer Active Directory-Domäne ist. WDS-Bereitstellungsserver
setzen voraus, dass im Netzwerk DNS (Domain Name System) und DHCP (Dynamic Host
Configuration Protocol) verfügbar ist. Nach seiner Installation muss ein WDS-Bereitstel-
lungsserver in den Active Directory-Domänendiensten autorisiert werden, so wie beispiels-
weise auch DHCP-Server autorisiert werden müssen. Sie können einen WDS-Bereitstel-
lungsserver in der Konsole Windows-Bereitstellungsdienste oder mit dem Programm
Wdsutil.exe autorisieren.
Weitere Informationen Wdsutil.exe
Weitere Informationen über die Verwaltung der Windows-Bereitstellungsdienste auf der
Befehlszeile finden Sie im TechNet-Dokument http://technet.microsoft.com/de-de/library/
cc771206.aspx.
WDS-Transportserver bieten die Netzwerk-Kernfunktionen der Windows-Bereitstellungs-
dienste und ermöglichen es Administratoren, Multicast-Namespaces einzurichten und Be-
triebssystemabbilder auf einem Server bereitzustellen, der kein Mitglied einer Active Direc-
tory-Domäne ist. Im Gegensatz zu WDS-Bereitstellungsservern setzen Transportserver nicht
voraus, dass die Active Directory-Domänendienste, DHCP und DNS im Netzwerk verfügbar
sind. Gewöhnlich werden sie verwendet, um in Arbeitsgruppenumgebungen Abbilder für
Clients bereitzustellen. Wenn Sie einen WDS-Bereitstellungsserver installieren, werden
automatisch auch die WDS-Transportserverkomponenten installiert. Transportserver werden
mit Wdsutil.exe verwaltet. Die anderen Verwaltungsprogramme, die ein WDS-Bereitstel-
lungsserver bietet, stehen nicht zur Verfügung.
Weitere Informationen Transportserver
Weitere Informationen über WDS-Transportserver finden Sie im TechNet-Dokument
http://technet.microsoft.com/de-de/library/cc771645.aspx.
Hinweis Server Core und Windows-Bereitstellungsdienste
Die Rolle Windows-Bereitstellungsdienste kann nicht auf einer Server Core-Installation von
Windows Server 2008 installiert werden.
Wenn Sie die Windows-Bereitstellungsdienste auf einem Computer installieren, der auch als
DHCP-Server dient, müssen Sie zusätzliche Einstellungen vornehmen, damit es keine Kon-
flikte zwischen dem WDS-PXE-Server und dem DHCP-Server gibt. Diese Einstellungen
können Sie im Eigenschaftsdialogfeld des Windows-Bereitstellungsdiensteservers vorneh-

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