4 Kapitel 1: Konfigurieren der IP-Adressierung
Als ich in diesem Alter zum ersten Mal einem Computer begegnete, sprach er das Binär-
system, und ich konnte mich mit ihm verständigen. Seitdem sind Computer Teil meines
Lebens. Als ich 1966 ein Elektronikingenieur wurde, war ich mit dem Binärsystem per-
fekt vertraut und digitale Logikschaltkreise waren meine Spezialität.
Als ich daher mit Subnetzen und Supernetzen zu arbeiten begann, fiel es mir sehr leicht.
Aber um mich herum kratzten alle, auch einige sehr schlaue Leute, ihren Kopf und sahen
reichlich verwirrt drein. Mir war instinktiv klar, dass in einer Folge, die mit 255.255.255.0
und 255.255.254.0 beginnt, die nächste Zahl 255.255.252.0 ist. (Ist es nicht offensicht-
lich?) Und ich konnte diese Zahlen sofort in /24, /23 und /22 übersetzen. Ich verdiente
eine Menge Geld damit, dass mir dieses Thema wesentlich leichter fiel als etlichen Leu-
ten, die sonst viel klüger sind als ich.
IPv6 ist das Internetprotokoll der Zukunft, und IPv6-Netzwerke teilen Sie nicht in Super-
netze oder Subnetze ein. Sie müssen aber weiterhin das Hexadezimalsystem perfekt be-
herrschen, und wenn Sie mit Teredo-Adressen arbeiten, müssen Sie wissen, wie Sie eine
binäre XOR-Funktion anwenden. Ich predige es seit Jahren und kann es ein weiteres Mal
wiederholen: Lernen Sie Binär.
Konfigurieren der IPv4-Adressierung
Sie sollten bereits wissen, dass eine IPv4-Adresse 32 Bit lang ist und sich in vier Oktette un-
tergliedert, die jeweils 8 Bit lang sind. Sie könnten eine IPv4-Adresse binär schreiben, aber
das wäre lang und mühsam. Sie könnten sie auch als Dezimalzahl (oder in einem anderen
Zahlensystem) schreiben, aber das wäre wenig aussagekräftig. Daher werden IPv4-Adressen
üblicherweise in der Punkt-Dezimal-Notation geschrieben, zum Beispiel 192.168.56.1. Eine
Subnetzmaske ist eine 32-Bit-Zahl, die aus einer ununterbrochenen Folge von Einsen be-
steht, gefolgt von einer ununterbrochenen Folge von Nullen, zum Beispiel 255.255.255.0.
Die Subnetzmaske können Sie auch durch einen Schrägstrich, gefolgt von der Zahl der Ein-
sen in der Maske, ausdrücken, zum Beispiel /24.
Eine IP-Adresse (IPv4 oder IPv6) kann in zwei Abschnitte untergliedert werden. Der erste
identifiziert einen Host, der zweite das Netzwerk, in dem sich der Host befindet. Die Sub-
netzmaske definiert, welche Bits in einer IP-Adresse den Host identifizieren und welche das
Netzwerk. Wenn Sie beispielsweise 192.168.56.0/24 schreiben, steht /24 für die Subnetz-
maske; es bedeutet, dass die vorderen 24 der insgesamt 32 Bits in der IPv4-Adresse die
Netzwerk-ID sind. Je kleiner die Zahl nach dem Schrägstrich der Subnetzmaske, desto mehr
Hostadressen sind im Subnetz verfügbar.
Wenn ein Computer in einem Subnetz ein IPv4-Datagramm an einen Computer sendet, der
sich in einem anderen Netzwerk befindet, gelangt das Datagramm zuerst zum Standardgate-
way des Subnetzes. Die Standardgatewayadresse ist die Adresse eines mehrfach vernetzten
Geräts (zum Beispiel eines Routers oder eines Schicht-3-Switches), das im Subnetz liegt.
Subnetzunterteilung (engl. subnetting) teilt den Adressraum eines Netzwerks logisch auf;
dabei wird die Zahl der Einsen in der Subnetzmaske erhöht. Auf diese Weise können Sie
mehrere Subnetze oder Broadcastdomänen im ursprünglichen Netzwerkadressraum anlegen.
Nehmen wir an, Ihrer Organisation wurde das IPv4-Netzwerk 131.107.0.0/22 (131.107.0.1
bis 131.107.3.254) zugewiesen. Dieses Netzwerk können Sie in vier Subnetze unterteilen:

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